Das Evangelische Krankenhaus Holzminden schließt, das geht aus einer Presse-Info von Franz-Ludwig Danko hervor, der vorläufige Insolvenzverwalter des Hauses. Demnach hätten Stadt und Landkreis entschieden, den insolventen Krankenhausbetrieb nicht mit einer Betriebsgesellschaft fortzusetzen und eine Finanzspritze in Millionenhöhe zu gewährleisten. Grund sei eine Reihe von Personalabgängen.
Das nötige Personal fehlt
Zuletzt hatte Danko über Restrukturierungsmaßnahmen informiert, die die Klinik-Insolvenz abwenden sollten. „Es war klar, dass wir für eine Rettung des insolventen Krankenhauses am Ende zwei Dinge brauchen: zusätzliches Geld und das nötige Personal“, betont der vorläufige Insolvenzverwalter. „Nachdem sich abzeichnet, dass beides nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht, bin ich als Insolvenzverwalter leider gezwungen, den Krankenhausbetrieb herunterzufahren.“
Der vom vorläufigen Insolvenzverwalter erstellte Rettungsplan erhielt jüngst die Zustimmung des Gesundheitsministeriums Niedersachsen, Stadt und Landkreis erklärten ihre Bereitschaft zur Finanzierung. Durch den Personalverlust - 160 Kündigungen gingen bis dato ein – sei die personelle Machbarkeit zur Realisation des geplanten Restrukturierungskonzeptes nicht mehr gegeben. Stadt und Landkreis haben vor diesem Hintergrund von einer finanziellen Unterstützung des Krankenhausbetriebes abgesehen. Ende November endet der Insolvenzgeldzeitraum.
Etwa 420 Kündigungen
Danko informierte über die Kliniklage in einer Mitarbeiterversammlung am gestrigen Mittwoch. Den etwa 420 Beschäftigten des Hauses wird nun die Kündigung ausgesprochen, die Patientenaufnahme ist gestoppt. Der Großteil der etwa 70 Patienten soll in den nächsten Tagen regulär entlassen werden, in den übrigen Fällen werde eine Verlegung organisiert, so Danko. An den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) wollen Stadt und Landkreis durch eine angestrebte Übernahme festhalten.