Vier Milliarden Euro, verteilt auf zwei Jahre: Der Bund stellt Soforthilfen für Krankenhäuser in Aussicht, sobald der Bundestag den Haushalt 2025 verabschiedet hat. Doch Stimmen aus der Branche zeigen: Die finanzielle Hilfe allein reicht nicht.
Die vier Milliarden Euro tragen dazu bei, die wirtschaftliche Not vieler Kliniken zu lindern und ihnen die notwendige Luft zum Atmen zu verschaffen, sagt Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
Gleichzeitig sei das nur ein erster Schritt; die Bundesregierung müsse zügig für echte Deregulierung und Entbürokratisierung sorgen. "Weniger kleinteilige Personalvorgaben, weniger Verwaltungsaufwand und mehr Gestaltungsspielraum für die Verantwortlichen in den Kliniken bedeutet mehr Effizienz und Ressourcen für die Versorgung und ist damit eine der wirksamsten Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Kliniken", so der DKG-Chef.
Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Carola Reimann kritisiert hingegen, dass die angekündigten Soforthilfen nur den Status quo erhalten und nicht in zukunftsfähige Krankenhausstrukturen einzahlt. "In den weiteren Gesprächen mit den Ländern über Ausnahmeregelungen und Nachbesserungen ist es wichtig, dass beim Ziel der Qualitätsverbesserung und bei der Verbesserung der Patientensicherheit keine Abstriche gemacht werden", sagt Reimann. "Krankenhäuser, die gerade in ländlichen Räumen für die Versorgung benötigt werden, sollten finanziell gestützt und erhalten werden. Aber in vielen Fällen müssen sie sich wandeln - zum Beispiel zu einem zukunftsfest aufgestellten sektorenübergreifenden Versorger."
"Zusätzliche Mittel allein sind nicht die Lösung", sagt Jens Scholz, Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands. Entscheidend sei jetzt, Kurs zu halten und die Krankenhausreform konsequent sowie zügig umzusetzen. Die Universitätsklinika appellieren an Länder und Bund, an den Zielen der Krankenhausreform festzuhalten und eine verlässliche Umsetzung zu ermöglichen. Nur so könne eine qualitativ hochwertige, flächendeckende Versorgung gewährleistet werden.
cs