Hoher Aufwand, zu wenig Ertrag: Die Bundesärztekammer (BÄK) geht mit den Regelungen für die externe Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement hart ins Gericht. Der bürokratische Aufwand stehe in keinem Verhältnis mehr zum potenziellen Nutzen für die Patientenversorgung und die immensen (Dokumentations-)Anforderungen hätten sich zu einem Selbstzweck entwickelt, teilte die BÄK mit. Der Fokus liege nicht auf dem eigentlichen Ziel der Qualitätsverbesserung, sondern vor allem auf der externen Kontrolle, heißt es in dem aktuellen Memorandum der BÄK „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement 2020 aus ärztlicher Sicht – Mehrwert für die Patientenversorgung“.
Die ohnehin knappen personellen Ressourcen in den Arztpraxen und Krankenhäusern würden mit ausufernden bürokratisch-formalistischen Anforderungen gebunden. "Qualitätsmanagement richtig gedacht und gut gemacht unterstützt Ärztinnen und Ärzte in der Patientenversorgung, anstatt sie mit aufwändigen Dokumentationstätigkeiten zu überfrachten, deren Nutzen sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für die Ärzteschaft kaum mehr nachvollziehbar ist", sagten die beiden Vorsitzenden der Qualitätssicherungsgremien der Bundesärztekammer, Dr. Susanne Johna und Dr. Günther Jonitz. Notwendig sei eine "Verschlankung der gesetzlich formulierten Anforderungen". Diese müssten sich daran messen lassen können, inwiefern ein tatsächlicher Mehrwert für die Qualität der Patientenversorgung geschaffen wird.