DiGA

Ärzte verschreiben mehr Apps auf Rezept

  • News des Tages
Ärzte verschreiben mehr Apps auf Rezept
© iStock.com/Squaredpixels

Die Akzeptanz Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der Patientenversorgung steigt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Ärztinnen und Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2022“ der Stiftung Gesundheit. 

33,6 Prozent der befragten Ärzte geben demnach an, bereits eine App auf Rezept verschrieben zu haben. Im Vorjahr waren es nur 14,3 Prozent. Weitere 14 Prozent beabsichtigen dies zudem. Der Anteil der Ärzte, die DiGA ausdrücklich nicht einsetzen wollen, ist von rund 55 Prozent in den Vorjahren auf 35 Prozent gesunken.

"Nach der anfänglich großen Skepsis ist die Akzeptanz in der Ärzteschaft mittlerweile deutlich gestiegen“, sagt Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Entscheidend dafür: Rund zwei Drittel der Ärzte lassen sich von der klinischen Evidenz überzeugen. Zudem gaben jeweils knapp die Hälfte der Teilnehmer an, dass die sich wandelnden Wünsche und Bedarfe der Patienten sowie die mittlerweile vorhandene Vertrautheit mit digitalen Diagnostika und Therapeutika ihre Akzeptanz steigere.

Eine überraschende Diskrepanz zeigt sich beim Vergleich zwischen Anwendungsbereichen: So befürworten Ärzte digitale Therapiemöglichkeiten vor allem im somatischen Bereich, beispielsweise in Form von Tagebuchanwendungen oder Apps, die Vitalparameter aufzeichnen. Tatsächlich eingesetzt werden DiGA jedoch mit Abstand am häufigsten bei psychischen Indikationen. "Das legt nahe, dass die für diesen Bereich angebotenen Apps die vorhandenen Bedarfe derzeit besser abdecken als im somatischen Bereich", so Obermann.

Auch zwei Jahre nach der Einführung der DiGA sehen 78 Prozent der Ärzte immer noch Hürden, die den Einsatz der Apps auf Rezept erschweren. Im Vordergrund stehen hier vor allem datenschutzrechtliche Bedenken, gefolgt von Zweifeln an der Wirksamkeit, zu hohen Kosten und auch Zweifeln an der Motivation der Patienten. Technische und organisatorische Probleme spielen dagegen mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die Stiftung Gesundheit untersucht seit 2005 mit der Studienreihe „Ärztinnen und Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ Trends und Entwicklungen im Gesundheitssektor. Dafür befragte die Stiftung Gesundheit ambulant tätige Ärzte sowie Psychologische Psychotherapeuten und verglich die Ergebnisse mit den Vorgängerstudien aus den Jahren 2020 und 2021. An der Befragung nahmen 2.639 Ärzte teil.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich