Nach Erhebungen der BKG schreiben Bayerns Krankenhäuser mehrheitlich tiefrote Zahlen. Für das laufende Jahr hat die BKG eine Lücke von 530 Millionen Euro durch Inflation und Energiekostensteigerungen berechnet. Steuert die Politik nicht dagegen, könnte diese bei den Betriebskosten sogar bis zu einer Milliarde Euro ansteigen. Hinzu kommen würden Kostensteigerungen durch Bauvorhaben, die durch feste Investitionsbudget im Freistaat zwischenzeitlich deutlich unterdeckt sind, teilt die BKG mit. "Die Inflation schlägt mit voller Wucht zu – doch die Krankenhäuser können diese Kosten nach bisheriger Gesetzeslage für 2022 und 2023 nicht refinanzieren", sagt BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen.
Der aktuelle Rating-Report bestätige die Sorgen der Krankenhausgesellschaft. Konnten die Auswirkungen durch die Pandemie auf die Krankenhäuser 2020 und 2021 noch aufgefangen werden, würden die Kliniken nun alleine dastehen. Ohne grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung sei zu befürchten, dass sich die Situation für die Kliniken weiter zuspitze. Die weiter andauernde Pandemie sorgt auch dafür, dass es für die Beschäftigten in den Einrichtungen keine Normalsituation gebe, erneut steigen die Zahlen mit Coronapatienten in den Kliniken. Schon zu Beginn der Woche wartne auch Intensivmediziner Christian Karagiannidis vor massiven Personalengpässen. Deshalb fordert die BKG klare Maßnahmen für den Herbst mit einer aktiven Impfkampagne und klaren Testkonzepten. "Klar muss sein: Die zum Jahresende auslaufende Einrichtungs-Impfpflicht darf nicht die Versorgung durch Meldebürokratie und Sanktionen gefährden – gerade in den voraussichtlich kritischen Corona-Monaten ab Oktober", so die BKG. Die Krankenhäuser müssten endlich aus dem Krisenmodus herauskommen, um sich den schon längst bekannten Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, dringend notwendiger Digitalisierung und der Transformation zu mehr ambulanten Leistungen am Krankenhaus sowie einer ambulant-stationär integrieren Notfallversorgung kümmern zu können.