Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) hat zur anstehenden Wahl des Abgeordnetenhauses von Berlin im September ein Positionspapier veröffentlicht. „Die Stärkung des Fachkräfteangebots wird zur grundlegenden Aufgabe, die in der kommenden Legislaturperiode mit Priorität bearbeitet werden muss. Es hat sich aber in der Coronavirus-Pandemie auch gezeigt, dass durch weniger Misstrauen und Bürokratie weiteres Leistungspotenzial freigesetzt werden kann. Diese positiven Erfahrungen gilt es für die künftige Versorgung fruchtbar zu machen“, so Marc Schreiner, Geschäftsführer der BKG. Die BKG stellt regionale Netzwerke an erste Stelle ihres Forderungskatalogs und liegt damit auf einer Wellenlänge mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Die Einbindung der Kliniken in die ambulante Versorgung sowie eine starke Rolle bei der Notfallversorgung müssten finanziell besser abgesichert werden.
In der Pflege ist die Leiharbeitsquote in Berlin relativ hoch – die Nachfrage bestimmt das Angebot. Um den Fachkräftemangel in Berlin entgegenzuwirken, müsse der Qualifikationsmix in der Pflege stärker berücksichtigt werden, fordert die BKG. Außerdem müsse das Personalbemessungsinstrument PPR 2.0 schnell eingeführt und die Pflegeuntergrenzen abgeschafft werden. Das Motto lautet: bessere Arbeitsbedingungen durch Bürokratieabbau.
In Berliner Krankenhäusern arbeiten rund 18.000 Pflegekräfte, in der mobilen Pflege und der ambulanten Pflege je rund 12.000 – insgesamt also circa 42.000 Plfegekräfte. Bis 2030 braucht Berlin laut BKG 10.000 zusätzliche Pflegekräfte. Die BKG hat deshalb Anfang des Jahres eine große Kampagne gestartet – ein Interview dazu mit Marc Schreiner können f&w-Abonnenten hier lesen.