In einem offenen Brief weist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) auf Probleme bei der Umsetzung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) hin.
Die geplante Krankenhausreform weise gefährliche Lücken auf, die 14 Millionen Kinder und Jugendlichen in Deutschland betreffen. Dem Vernehmen nach will Gesundheitsministerin Nina Warken auf vier der ursprünglich 65 Leistungsgruppen (LG) vorerst verzichten. Gleich zwei davon betreffen Kinder: die Leistungsgsruppen „Spezielle Kinder- und Jugendmedizin“ und „Spezielle Kinder- und Jugendchirurgie“.
Würden diese spezialisierten Kinder-Leistungsgruppen wegfallen, wäre ein Großteil der spezialisierten pädiatrischen Versorgung in der Landeskrankenhausplanung nicht spezifisch berücksichtigt, sondern falle in die Leistungsgruppe „Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin“, warnt der Verband. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass Kinder in Zukunft in Erwachsenenabteilungen behandelt werden – und nicht mehr von Fachkräften, die auf die besonderen Altersgruppen vom Neugeborenen bis hin zum Jugendlichen, auf deren besondere Krankheitsbilder und auf die Bedürfnisse von Familien mit akut und chronisch kranken Kindern spezialisiert sind.
„Kinder benötigen eine Medizin, die speziell auf ihre körperlichen und emotionalen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Sie können nicht einfach in eine Erwachsenen-Leistungsgruppe eingeordnet werden. Zudem ist ihre Versorgung deutlich weniger planbar als bei Erwachsenen“, schreibt die DGKJ in dem Brief.
Ein sinnvoller Weg wäre, „die Fachgebiete innerhalb der LG „Spezielle Kinder- und Jugendmedizin“ analog zur Muster-Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer zu definieren“, schlägt die Gesellschaft vor.
mau