Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sieht in dem weiterhin bestehenden Lockdown eine absolute medizinische Notwendigkeit. Deutlich sinkende Patientenzahlen auf den Intensivstationen würden eine erste positive Wirkung des aktuellen Lockdowns zeigen, erklärt DIVI-Präsident Prof. Gernot Marx in einer Mitteilung. "Aber mit derzeit knapp 5.000 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung sind wir leider noch weit über dem Peak der ersten Welle mit 3.000 Patienten – und ganz weit entfernt von einem Normalbetrieb", so Marx. Die aktuellen Maßnahmen müssten deshalb mit Sicherheit noch über den Februar hinaus fortgesetzt werden. Auch der Anstieg durch der Patientenzahlen durch die Virusmutationen müsste einkalkuliert werden. Ebenso wichtig sei es, dass sämtliche Lockdown-Regelungen einheitlich und stringent in jedem Bundesland umgesetzt würden, um bundesweit deutliche Effekte zu erzielen.
Eine andere Alternative gäbe es derzeit nicht, bestätigt auch DIVI-Generalsekretär Dr. Florian Hoffmann. Da es nach wie vor keine Medikamente gäbe, gelte es weiterhin, die Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren und zu impfen.
Die Impfung gegen das Virus sorgte zuletzt immer wieder für Diskussionen. So hat Markus Söder vor wenigen Tagen eine Impfpflicht für Pflegekräfte ins Spiel gebracht. Für seinen Vorschlag erntete der bayerische Ministerpräsident jedoch viel Kritik und wenig Zustimmung. Kliniken setzen hingegen auf Aufklärung und Appelle.