Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) spricht sich für eine Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen (PPUG) für 2021 aus. Seit dem 1. Februar gibt es neue Pflegepersonaluntergrenzen in den Abteilungen Innere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Pädiatrie und pädiatrische Intensivmedizin.
Für DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum ist die Ausweitung der PPUG ein "absolut unverständliches Signal in die falsche Richtung in diesen Zeiten einer Pandemie", da die Krankenhäuser in diesen Monaten die maximale Flexibilität beim Personaleinsatz brauchen. Die DKG fordert deshalb, dass die Untergrenzen auch für 2021 ausgesetzt werden. Die Methodik der Festlegung führe dazu, dass ein Viertel aller Inneren und Chirurgischen Abteilungen als unterbesetzt gelten müsse, egal wie die Besetzung aussehe und wie hoch der Personalbedarf tatsächlich sei. Damit entstehe ein künstlicher zusätzlicher Bedarf von 10.000 Pflegekräften.
Auch der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) sieht die Ausweitung der PPUG kritisch. Die Einführung der neuen Untergrenzen werde insbesondere Kliniken mit dem Schwerpunkt der Grund- und Regelversorgung treffen. "Damit verlieren gerade diese Krankenhäuser, die meist die Flächenversorgung in den ländlichen Regionen sicherstellen, dann auch die letzten Reste an Flexibilität bei der Einsatzplanung des Pflegepersonals", so Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin.