Zwei Tage vor Weihnachten hat das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein die Änderung des Landeskrankenhausplans auf Basis des vorangegangenen Bürgerentscheids der Imland Kliniken in vollem Umfang abgelehnt. Eine Umsetzung des Bürgerentscheids und des sogenannten Szenario 1 ist somit nicht möglich. Wie die Imland Kliniken mitteilen, bleibt es damit dabei, dass das ursprünglich festgesetzte sogenannte Szenario 5 umgesetzt werden soll (Bescheid vom 31. März 2022).
Der Bürgerentscheid zur Zukunft der Imland gGmbH in Rendsburg und Eckernförde fand am Anfang November 2022 statt. Die Kliniken hatten daraufhin einen entsprechenden Antrag auf Weisung des Gesellschafters Kreis Rendsburg-Eckernförde auf Änderung des Landeskrankenhausplans beim Gesundheitsministerium gestellt. Aufgrund einer einstimmigen Entscheidung des Landeskrankenhausausschusses erhielt dieser eine Absage durch das schleswig-holsteinische Ministerium.
Szenario 1: weder wirtschaftlich, noch patienten- und bedarfsorientiert
Das Szenario 1 verursache demnach zu hohe personelle Vorhaltekosten – unter anderem in der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie in der Zentralen Notaufnahme –, denen angesichts des niedrigen Spezialisierungsgrads wiederum ein zu geringes Patientenaufkommen gegenüberstehe. Darüber hinaus sehe Szenario 1 eine Aufteilung von Personal und Geräten auf zwei Standorte mit einem sich stark überschneidenden Leistungsangebot vor. Dies stehe einer sinnvollen Verteilung sowie einem zielgerichteten Einsatz entgegen. Damit lasse sich im Ergebnis keine hochwertige Versorgung sichern. Abschließend kommt der Bescheid zur Gesamtbewertung, dass das Szenario 1 "weder als wirtschaftlich, noch als patienten- und bedarfsgerecht zu bewerten und somit abzulehnen" sei.
Entscheidung sorgt für klare Vernhältnisse
"Das Ministerium hat mit der Entscheidung für klare Verhältnisse gesorgt und das Zwischenstadium zwischen altem und beantragtem Krankenhausplan beendet. Im Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung geht es jetzt darum, ein nachhaltiges Zukunftskonzept zu entwickeln, das dem tatsächlichen medizinischen Versorgungsbedarf in der Region gerecht wird und sich streng an den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit orientiert", erklärt Stefan Denkhaus, Imland-Sachverwalter. Indes plädiert die Klinikleitung in der Mitteilung dafür, mit der Imland-Sanierung die Patientenversorgung zu sichern, das Haus auf ein stabiles wirtschaftliches Fundament zu stellen und den Beschäftigten, die trotz der langanhaltenden Krise an beiden Imland-Standorten arbeiten, eine Perspektive zu geben, heißt es in der Mitteilung weiter.