Die finanzielle Lage der Imland Klinik im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat sich weiter verschlechtert. Wie der NDR unter Berufung auf den Geschäftsführer Markus Funk berichtet, habe sich ein Geldgeber zurückgezogen. Es brauche schnell eine Entscheidung des Kreises, um eine Insolvenz abzuwenden, sagte Funk. Der Hauptausschuss in Rendsburg komme noch in dieser Woche zusammen, um zu beraten.
Zahlungsunfähig ab Frühling 2023
Die finanziellen Schwierigkeiten des Klinikums sind schon länger bekannt. Das hatte das Klinikum Anfang November noch einmal betont und die Zahlungsunfähigkeit ab dem späten Frühling 2023 vorausgesagt. Dies sei durch die Imland Wirtschaftsplanung und durch einen Wirtschaftsprüfer festgestellt worden. "Es wurde damit bestätigt, dass im Jahr 2023 Imland nicht genug aus dem laufenden Geschäft erwirtschaften kann."
Finanzielle Schieflage erforderte Neuausrichtung
Die Imland Kliniken waren in eine finanziellen Schieflage geraten, weil beide Standorte teilweise im Wettbewerb zueinander standen, sagte Klinik-Chef Markus Funk im Mai im f&w-Interview. Eine Versorgungsbedarfsanalyse war zu der Erkenntnis gekommen, dass man heute in Eckernförde kein Krankenhaus mehr bauen würde. Den Startschuss für die Neuausrichtung gaben Funk zufolge die 15 Millionen Euro, mit denen der Kreis Imland unter die Arme greifen musste, um eine Insolvenz abzuwenden.
Bürger stimmten gegen Neuausrichtung
Einer Umstrukturierung machte jedoch ein Bürgerentscheid Anfang November einen Strich durch die Rechnung. 67,5 Prozent der Wähler im Kreis Rendsburg-Eckernförde stimmten mit "Ja" zur Grund- und Regelversorgung in Eckernförde. Damit bleiben dort Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Geriatrie erhalten. Die Psychiatrie soll am Standort in Rendsburg bleiben. Der Kreis wollte sie ursprünglich nach Eckernförde verlegen. Lediglich an den in einem anderen Konzept vorgesehenen Optimierung- und Sanierungsmaßnahmen an beiden Standorten halten die Wähler fest.