Forsa-Umfrage

Jeder Vierte hat Angst vor Aufenthalt im Krankenhaus

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Jeder Vierte hat Angst vor Aufenthalt im Krankenhaus
© sakchaivongsasiripat/gettyimages

Die Deutschen haben wieder mehr Ängste in Bezug auf die Behandlung im Krankenhaus. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September, den das Aktionsbündnis Patientensicherheit initiiert hat.

Demnach hat gut jeder vierte Deutsche (27 Prozent) im Alter von 18 bis 70 Jahren Angst in Bezug auf eine Behandlung im Krankenhaus. Damit ist das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht. Denn im Jahr 2019 hatte die Quote bei 29 Prozent gelegen. Während der akuten Corona-Krise war der Anteil der Besorgten auf 17 Prozent (2020) gesunken. In den Jahren 2021 bis 2022 stieg der Anteil kontinuierlich von 19 auf 25 Prozent an. Demgegenüber war das Vertrauen in Medizinerinnen und Mediziner in Bezug auf eine stationäre Behandlung im Corona-Jahr 2020 mit 83 Prozent am höchsten. Aktuell geben 72 Prozent der Befragten an, dass sie bei einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt den behandelnden Ärzten vertrauen würden.

Mehr Vertrauen während der Corona-Pandemie

„Die Entwicklung zeigt, dass Menschen während der Corona-Jahre deutlich mehr Vertrauen in die Krankenhauslandschaft hatten. Gründe dafür könnten ein bewussterer Umgang mit den knappen Ressourcen oder auch strengere Sicherheitsvorkehrungen in dieser Zeit gewesen sein. Sicherlich spielten auch die Bedeutung und die gestiegene Anerkennung von medizinischem Personal eine Rolle“, erklärt Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH Kaufmännischen Krankenkasse.

Jeder Zweite hat schlechte Erfahrungen gemacht

Inzwischen begründet jeder zweite Besorgte (51 Prozent) seine „Klinikangst“ damit, dass er selbst bereits schlechte Erfahrungen gemacht habe. 46 Prozent der besorgten Befragten sagen aktuell, sie hätten Schlechtes über die Behandlung im Krankenhaus gehört. Mit Abstand am größten ist – wie in den Jahren zuvor – die Angst vor einer Infektion mit einem Krankenhauskeim. Rund sieben von zehn besorgten Befragten (71 Prozent, das entspricht 19 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger im Alter von 18 bis 70 Jahren) äußerten diese Sorge. Zudem befürchten 65 Prozent der besorgten Befragten, nicht nach höchsten Qualitätsstandards behandelt zu werden.

Mehrheit hält Krankenhausreform für notwendig

Durch die aktuellen Diskussionen zum Reformdruck in der stationären Versorgung scheint sich wieder mehr Verunsicherung in der Bevölkerung breit zu machen. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die politische Debatte um Qualitätsmerkmale in der Krankenhauslandschaft bei den Menschen angekommen ist“, so Hermeneit. Dies macht sich auch darin bemerkbar, dass die deutliche Mehrheit der Befragten (84 Prozent) eine Krankenhausreform zur Verbesserung der Versorgungs- und Behandlungsqualität für notwendig erachtet. 46 Prozent halten diese sogar für zwingend notwendig.

„Dennoch besteht kein Grund, dass sich Versicherte mit Angst in ein Krankenhaus begeben müssen“, betont die Ärztin. Schon heute bieten die Krankenkassen in Zusammenarbeit mit den Kliniken technisch moderne und besonders schonende Operationsverfahren an, von denen die Versicherten profitieren können.

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse vom 8. bis 11. August 2023 bundesweit 1.001 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren telefonisch zum Thema Sorgen in Bezug auf die Behandlung bei einem Krankenhausaufenthalt repräsentativ befragt. In den Vorjahresbefragungen im Juli 2019, im August 2020, im Juli 2021 und im Juli/August 2022 wurden 1.002, 1.001 und 1.376 Personen repräsentativ befragt.

Autor

 Christina Spies

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