Das Bundeskartellamt hat den Zusammenschluss von vier Krankenhausträgern im Ruhrgebiet freigegeben. Die Träger der Katholischen St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH, der Katholischen St. Lukas Gesellschaft mbH Dortmund, der Marienkrankenhaus Schwerte gem. GmbH und der Katholischen Klinikum Lünen/Werne GmbH hatten vor einigen Wochen die Gründung einer neuen Dachgesellschaft angekündigt.
"Der Zusammenschluss betrifft den mit Abstand größten Krankenhausverbund in der Region Dortmund/östliches Ruhrgebiet", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, in einer Pressemitteilung. "Dennoch bestehen keine durchgreifenden Bedenken gegen den Zusammenschluss, weil für die betroffenen Patienten hinreichende Ausweichmöglichkeiten sichergestellt sind. Besonders in Richtung Dortmund gibt es mehrere alternative Krankenhausstandorte, die dazu beitragen, dass genügend Trägervielfalt erhalten bleibt." Die Analyse der Patientenströme ergab demnach insbesondere, dass in Richtung Dortmund mehrere Krankenhausstandorte des Klinikums Dortmund und des Klinikums Westfalen Ausweichalternativen bieten.
Klaus Bathen, Hauptgeschäftsführer der Katholischen St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund, rechnet damit, dass die Verträge im Frühjahr 2021 unterzeichnet werden können. "Die Einheiten werden weiter dezentral arbeiten, aber es wird eine zentrale Zuordnung der Geschäftsführer für Themen wie zum Beispiel Personal, Finanzen oder Fort- und Weiterbildung geben. Zudem wird jeder eine Standortverantwortung in seinem alten Haus tragen", sagt er im Interview in der neuen f&w (Dezember-Ausgabe).
Über die jüngsten Entwicklungen im Klinikmarkt berichtet f&w u.a. im Rahmen des Fusionsradars und Klinik-Rankings. Die zunehmende Konzentration sowie die umstrittende Rolle des Bundeskartellamts sind auch Top-Themen auf dem DRG-Forum | Digital 2021. Am 19. März 2021 stellt sich dort u.a. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, den Fragen der Teilnehmer.