Das Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung liegt bei 5,7 Milliarden Euro - doppelt so viel wie 2020. Darüber berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der bisherige Negativrekord in jüngerer Vergangenheit war 2003 mit einem Defizit in Höhe von 3,44 Milliarden Euro.
Den höchsten Fehlbetrag fuhren dabei die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit 4,1 Milliarden Euro ein, bereits im Sommer lag das Defizit der AOK bei 1,6 Milliarden Euro. Der Verband der Ersatzkassen vermeldet ein Defizit von 576 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen 500 Millionen Euro. Verantwortlich für das Defizit sei der von der Regierung beschlossene Vermögensabbau, aber auch Corona. Nach dem Wegfall der Beschränkungen habe es im dritten Quartal Aufholeffekte gegeben, die Ausgaben hätten im vierten Quartal trotz neuer Beschränkungen und vieler Infektionen auf hohem Niveau verharrt, so die FAZ. Auch die Kosten für die Arzneimittel seien gestiegen, so verursache manches neues Medikament jährliche Kosten von mehr als einer Million Euro. Insgesamt nahmen die Ausgaben der Ersatzkassen pro Versichertem um 7,5 Prozent zu.