Die gebeutelten Kliniken Köln sollen von der Stadt ein weiteres Darlehen erhalten: Wie die Kölnische Rundschau berichtet, "soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 23. März ein weiteres Gesellschafterdarlehen in Höhe von 131,6 Millionen Euro über eine Laufzeit bis 31. Dezember 2026 genehmigen".
Das Geld soll künftige Verluste im laufenden Jahr in Höhe von rund 83 Millionen Euro abdecken sowie geplante Investitionen in Höhe von 92,9 Millionen Euro, so das Blatt weiter. Von letzteren soll ein Teil durch Fördermittel und Spenden aufgebracht werden. Insgesamt betrage der Liquiditätsbedarf der Kliniken 2023 161,6 Millionen Euro. Davon würden 30 Millionen Euro aus einem bereits im November bewilligten Kredit gedeckt. Die restlichen 131,6 Millionen müsse der Rat am 23. März bewilligen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Am Montag hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) Bund und Land gemahnt, sich schnell auf Reformpläne für das Krankenhauswesen zu einigen: "Der aktuelle Streit zwischen Landesregierung und Bundesregierung darf nicht zu Unklarheiten und Verzögerungen führen, unter denen die Kommunen und letztlich die Patient*innen und Beschäftigten leiden."
In einem gemeinsamen Schreiben forderten 19 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister bundesweit eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung für kommunal getragene Krankenhäuser der Maximalversorgung.
Jährlich hohe Defizite
Im laufenden Betrieb der städtischen Kliniken entstehen derzeit hohe jährliche Defizite. Bislang hat die Stadt Köln Darlehen in Höhe von über 400 Millionen Euro ausgezahlt. Auf Anweisung Rekers musste die Geschäftsführung Anfang des Jahres binnen weniger Wochen ein Sanierungskonzept vorlegen. Die Klinik-Chefs Axel Goßmann und Sylvia Langer plädieren darin für eine Konzentration am Standort Merheim. Schätzungen zufolge erfordert das Investitionen in Höhe von 590 Millionen Euro.
"In den Jahren bis zur vollständigen Umsetzung ist weiterhin von hohen jährlichen Defiziten auszugehen", so Reker weiter. Insgesamt entstehe ein hoher Liquiditätsbedarf für die Modernisierung und Sanierung dieses regionalen Versorgers der – sofern Bund und Land das Vorhaben nicht über Zuschüsse oder Fördermittel unterstützen – von der Stadt Köln getragen werden müsse.