Das Kommunalunternehmen der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren (KU) rechnet für das laufende Jahr mit einem Minus von 3,9 Millionen Euro. Hinzu kommt das Defizit von über 2,5 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr. Dazu berichtet Merkur.
Die Corona-Pandemie habe den Kliniken, die der Landkreis Ostallgäu gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren trägt, 2020 das deutliche Defizit eingebracht. Die Krankenhäuser in Kaufbeuren, Buchloe und Füssen mussten mehr als 2,5 Millionen Euro nachzahlen, was den Landkreis knapp 1,3 Millionen Euro kostete. Der Fehlbetrag im Jahresabschluss 2020 als Rückstellung und Verbindlichkeit verbuchte Betrag werde im kommenden Jahr vollständig bezahlt sein.
Für 2021 rechnet das KU mit einem höheren Defizit, als erste Prognosen vermuten ließen. Anstatt 1,1 Millionen Euro erwarten die Verantwortlichen einen Fehlbetrag von 3,9 Millionen Euro. Daraus könnte sich eine weitere Nachzahlungsverpflichtung von 1,4 Millionen Euro für den Landkreis ergeben. Noch stehe eine genaue Höhe nicht fest.
„Die Finanzierungslücke kommt bei uns, wie auch bei allen anderen Krankenhäusern daher, dass es einerseits Leistungseinbußen gab, andererseits die Kosten für Personal und Schutzausrüstungen gestiegen sind“, erklärte Landrätin und Verwaltungsratsvorsitzendes des KU Maria Rita Zinnecker. Planbare Operationen mussten abgesagt werden, gleichzeitig entstanden hohe Personalkosten während der Pandemie. Hinzukamen hohe Anschaffungskosten teurer Schutzbekleidung sowie weiterer Ausrüstungsgegenstände für die Mitarbeiter, die notwendig waren, um die Hygieneschutzmaßnahmen zu erfüllen. Problematisch sei zudem, dass das Maximum an Intensivbetten nicht belegt werden könne, weil dafür das Fachpersonal fehle, erklärte die Landrätin. „Unsere Kliniken kämpfen. Es ist unglaublich, was Corona mit uns macht.“
Kreiskämmerin Bettina Schön schlug in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses vor, das Defizit der Kliniken durch eine Erhöhung der Kreisumlage auszugleichen. Zur Finanzierung der zu erwartenden 1,4 Millionen Euro für 2021 und weiteren Jahresfehlbeträgen des KU werde der Landkreis 500.000 Euro ab 2022 aus der erhöhten Umlage generieren. „Zur Finanzierung der Nachzahlungsbeträge sollen diese nicht in voller Höhe, sondern in jährlichen Teilbeträgen aus der Kreisumlage eingeplant werden“, erklärte die Kreiskämmerin. So werde die Kreisumlage um 0,5 Prozentpunkte auf 44,3 erhöht, sagte die Kreiskämmerin.
Für 2022 rechnet das kommunale Klinikunternehmen bereits jetzt mit einem Minus von rund 4,9 Millionen Euro.