Mit einem Defizit von 3,6 Millionen Euro hat das Klinikum Fulda das Pandemiejahr 2020 abgeschlossen. Dazu berichtet die Fuldaer Zeitung. Bereits im Jahr 2019 verzeichnete das Krankenhaus ein Minus von 2,7 Millionen Euro. Im operativen Geschäft des vergangenen Jahres lagen die Einnahmen bei 281 Millionen Euro, die Ausgaben bei 275 Millionen Euro. Trotz des 6-Millionen-Euro-Überschusses führten Abschreibungen zum Minus.
Mehrere Gründe gab das Krankenhaus für das Defizit an: So sei die Zahl der stationären Patienten 2020 gegenüber dem Vorjahr von 49.000 auf 35.000 gesunken, die der ambulanten Patienten von 63.000 auf 48.000. „Solche Einbußen sind auch mit staatlichen Hilfen nicht wettzumachen“, äußert Burkhard Bingel, Vorstand Administration, gegenüber der Fuldaer Zeitung. Mit einer Freihaltepauschale von 20,5 Millionen Euro unterstützte der Staat das Fuldaer Klinikum 2020 zwar. Doch die vom Staat festgesetzte Summe habe die Einbußen von Maximalversorgern nicht komplett ausgeglichene, kritisierte Bingel. 40 Prozent der OP-Kapazitäten seien gar nicht genutzt worden, weil die Intensivstation von Corona-Patienten belegt oder für sie freigehalten wurde. Parallel stiegen die Materialkosten um das Vierfache. Anschaffungen wie Medizinische Masken oder Corona-Tests für Mitarbeiter, Patienten und Besucher kosteten das Haus außerdem eine Stange Geld, so Bingel.
Ein Darlehen – 20 Millionen Euro von der Stadt und 10 Millionen Euro vom Kreis – soll das Fuldaer Krankenhaus finanziell absichern. Dafür zahlt es 1,5 Prozent Zinsen. Vor einem Jahr habe Bingel noch mit einem Überschuss von 1,2 Millionen Euro gerechnet. Nun erwarte das Klinikum Fulda für 2021 wieder rote Zahlen – mit einem Minus mindestens so hoch wie 2020.