Die Asklepios Klinik im hessischen Melsungen steht vor dem Aus: Der Landkreis führt Gespräche mit der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau über ein Gesundheitszentrum. Der Gesundheitsdezernent des Schwalm-Eder-Kreises, Jürgen Kaufmann (SPD), überraschte die Klinikleitung und den Betriebsrat mit dieser Information bei der Betriebsversammlung am vergangenen Donnerstagabend.
Wie die Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet, soll das Gesundheitszentrum eine ambulante Versorgung anbieten, unter anderem mit Durchgangsarzt (D-Arzt), Innerer Medizin und Notarzt. Daher sollen die Asklepios-Mitarbeiter nicht per Betriebsübergang übernommen werden; neue Verträge seien geplant. Zu den Konditionen könne Kaufmann noch nichts sagen, zitiert die HNA Kaufmann. Zudem soll es einen Neubau auf dem ursprünglichen Bauplatz geben. Das Konzept dazu sei bereits dem hessischen Ministerium für Soziales und Integration zugeleitet worden.
Klinikleiterin überrascht
Die Klinikleiterin und Regionalgeschäftsführerin für Nordhessen, Dagmar Federwisch, äußerte Zweifel: „Ich war erstaunt darüber, erst in unserer Betriebsversammlung von den Gesprächen mit Hessisch Lichtenau zu erfahren. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht beurteilen, wie tragfähig diese Idee ist, wieviel Substanz darin steckt halte ich bestenfalls für offen.“ Es stehe gegen die Arbeitsplatzgarantie, dass kein Betriebsübergang geplant sei. Die Mitarbeitenden wolle Federwisch nicht im Regen stehen lassen.
Der Betriebsratsvorsitzende Klaus Bölling äußerte sich im Nachgang ebenso skeptisch: „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Melsungen wäre es ein schwerer Schlag, wenn die Orthopädische Klinik Hessisch Lichtenau niemanden per Betriebsübergang übernehmen wolle. Damit trägt der neue Vorschlag nach den gescheiterten Verhandlungen mit dem Hospital in Fritzlar und der Gesundheit Nordhessen sicherlich erneut nur zur Verunsicherung der Mitarbeitenden bei."