Das Klinikum Stuttgart hat 2022 mit einem Defizit von 55,3 Millionen Euro abgeschlossen. Als Gründe nennt das Haus stark gestiegene Kosten für Energie, Löhne und Material und die "sehr weit dahinter zurückbleibenden regulierten Erlöse". Dazu kamen Sondereffekte durch Rückstellungen für lange zurückliegende Risiken aus dem Betrieb der eingestellten „International Unit“ (16,6 Millionen Euro) sowie Abschreibungen der 2022 integrierten Sportklinik Stuttgart GmbH (5,7 Millionen Euro).
Der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Jan Steffen Jürgensen, erklärte: "Die Verbesserung der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen bleibt entscheidend. Insbesondere für die Kinderheilkunde und Notfallmedizin, die uns mit Deutschlands größter Kinderklinik und ca. 100.000 Notfallpatienten im Jahr besonders am Herzen liegen, sehen wir echte Chancen für positive Entwicklungen."
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats des Klinikums Stuttgart, Bürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU), forderte schnelle Verbesserung der Krankenhausfinanzierung noch vor der Krankenhausreform. "Sonst drohen durch eine ungeordnete Schließung von Krankenhäusern Lücken in unserer Gesundheitsversorgung." Das Jahresergebnis entspreche nicht der Zielsetzung des Trägers. Es sei jedoch noch der seit 2020 anhaltenden krisenhaften Situation der Krankenhäuser geschuldet. "Mit Vorstand und Beschäftigten arbeiten wir gemeinsam am Ziel der Konsolidierung."
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das 1842 gegründete Olgahospital. Es beschäftigt 8.000 Mitarbeitende, versorgt jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant.