Zahlungsunfähigkeit droht

Klinikum Wilhelmshaven unter finanziellem Druck

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Klinikum Wilhelmshaven unter finanziellem Druck
© Pixabay/iXimus

Das Klinikum Wilhelmshaven gerät immer stärker unter finanziellen Druck. Wie der NDR berichtet, habe der Aufsichtsrat des Klinikums vergangene Woche in einer Sondersitzung über ein mögliches Insolvenzverfahren in Eigenregie beraten. 

Am Freitag teilte der Oberbürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates Carsten Feist (parteilos) mit: Auch wenn das Klinikum seit Jahren finanziell unter Druck stehe und die aktuelle Situation schwierig sei, sei nach Aussage der Geschäftsführerin Rafaela Korte die Zahlungsfähigkeit im Moment gegeben. Eine Entscheidung über eine Insolvenz sei nicht getroffen worden.

Die Corona-Kosten, rückläufige Erträge durch fehlende Patienten in der Nach-Corona-Zeit, gestiegene Energiekosten, der Fachkräftemangel und die dadurch geringeren Behandlungskapazitäten, Tarifsteigerungen sowie die finanziellen Altlasten aus Rechtsstreitigkeiten der Vorjahre brächten das Klinikum „an seine finanziellen Grenzen und darüber hinaus“.

Baufinanzierung gestoppt

Auch die Baukosten für den Neubau belasteten die wirtschaftliche Situation des Klinikums. Immer wieder muss die Stadt zuschießen. Zuletzt hatte der Rat im Oktober 2022 zugestimmt, dem Klinikum mit bis zu 20 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt zu helfen, um die Liquidität zu sichern. Laut NDR laufen die Arbeiten am Klinik-Neubau weiter. Die Baufinanzierung solle erst wieder anlaufen, wenn die ausstehenden Jahresabschlüsse des Klinikums für die Jahre 2021 und 2022 von der Geschäftsführung nachgeliefert worden sind. 

Sanierungs- und Zukunftsplan soll her

„Wir müssen die Zahlungsfähigkeit des Hauses von Sommer bis Jahresende sichern. Gleichzeitig muss ein tragfähiger Sanierungs- und Zukunftsplan erstellt und verabschiedet werden, mit dem sich das Klinikum in den kommenden fünf Jahren gesunden kann. Und ganz wichtig: Wir müssen klären, in welcher zukünftigen Struktur das Klinikum Wilhelmshaven fortbestehen wird", erklärte Bürgermeister Feist. 

In den kommenden Tagen wollen die Verantwortlichen weitere Gespräche mit Banken und Land führen. Die Wirtschaftsprüfer seien einbezogen. Beraten wird die Klinik durch eine Kanzlei für Sanierungen und Insolvenz im Krankenhausbereich. 

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