Der Koalitionsvertrag steht – und auch das Thema Rehabilitation ist darin in einigen Unterabschnitten vertreten. "Wir konnten wichtige Ziele der Reha-Branche im Koalitionsvertrag verankern. Das ist ein positives Ergebnis unserer bisherigen Arbeit. Für die Zukunft müssen wir uns nun darauf konzentrieren, diese Ziele auch zügig umzusetzen“, sagte Christof Lawall, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (Degemed) beim Reha-Wirtschaftstag. „Wir konnten wichtige Ziele der Reha-Branche im Koalitionsvertrag verankern. Das ist ein positives Ergebnis unserer bisherigen Arbeit. Für die Zukunft müssen wir uns nun darauf konzentrieren, diese Ziele auch zügig umzusetzen“, so Christof Lawall zu den Aufgaben für die kommenden vier Jahre.
Eine Forderung der Verbände zielte auf eine Stärkung der Präventionskultur. Nun soll der Grundsatz „Prävention vor Reha vor Rente“ gestärkt werden, heißt es im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. Zusätzlich soll der Zugang zu Prävention und Rehabilitation vereinfacht und das Reha-Budget bedarfsgerecht ausgestaltet werden. Beim Reha-Budget müsse man allerdings aufpassen, dass es nicht nach unten korrigiert werde, sagte Achim Schäfer, Geschäftsführer des MZG Bad Lippspringe und Vorsitzende der Fachgruppe Rehabilitation beim VKD. "Wir können die Versorgung der Patientinnen und Patienten nur dann dauerhaft gewährleisten, wenn Reha-Einrichtungen auch unter Pandemiebedingungen betriebswirtschaftlich bestmöglich aufgestellt sind."
Festgeschrieben ist im Koalitionsvertrag auch eine „Verpflichtung der unterschiedlichen Sozialversicherungsträger zu Kooperationsvereinbarungen“. Bislang gestalteten sich Verhandlungen der Leistungsträger häufig schwierig. Sie finde es gut, dass die Beteiligten stärker zur Zusammenarbeit verpflichtet werden, sagte Inken Holldorf, Fachbereichsleiterin Stationäre Versorgung bei der Techniker Krankenkasse. "Wir können nicht weiter auf unseren getrennten Sektoren und dem Status quo beharren. Das gilt auch für uns Krankenkassen.“
Wenn nun eine Neugestaltung der Versorgungsstrukturen angegangen werde, sei es wichtig, dass auch die Reha-Einrichtungen gerade in ländlichen Regionen eine neue Rolle einnehmen - beispielsweise in regionalen Gesundheitszentren, sagte Holldorf. Reha-Kliniken sollten niedrigschwellige Angebote zur Vermeidung von Pflege machen. Wie man sich die neuen Aufgaben der Kliniken konkret vorstellen könnte, wollte Achim Schäfer (MZG) von Hollendorf wissen. Nicht jede Einrichtung auf dem Land könne einfach in ein Integriertes Versorgungszentrum umgewidmet werden, und die Gründung Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) sei Reha-Kliniken untersagt. "Reha-Kliniken leisten einen enorm wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Wie können sie sich mit ihrer Expertise künftig versorgungsübergreifend einbringen?“, gab Hollendorf die Frage an die Leistungserbringer zurück.
Der Reha-Wirtschaftstag, organisiert vom Deutschen Krankenhaus Institut (DKI), der Fachgruppe Rehabilitation des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und der Degemed, konnte auch in diesem Jahr pandemiebedingt nur online stattfinden.