Köln plant einen umfassenden Schuldenschnitt für seine städtischen Kliniken. Dem Krankenhaus sollen die bisher aufgelaufenen Darlehen in Höhe von 533 Millionen Euro als Eigenkapital zur Verfügung gestellt werden. Der Rat der Stadt wird sich in seiner Sitzung am 12. Dezember 2024 dazu beraten.
Ziel des Verwaltungsvorschlags sei es, den Kliniken so einen unbelasteten wirtschaftlichen Neustart für die Umsetzung des im Juni 2023 vom Rat der Stadt Köln beschlossenen Zukunftsmodells "Gesundheitscampus Merheim" zu ermöglichen, teilte die Stadt mit. Der Verwaltungsvorschlag mache den Weg frei für die notwendigen Investitionen in den neuen Standort und das Zukunftsmodell. Zur Abdeckung der laufenden, operativen Betriebsverluste der Kliniken gewährt die Stadt den Kliniken außerdem Betriebskostenzuschüsse. Bereits im Juni 2023 hatte die Stadt eine Neuaufstellung der Kliniken im Zukunftsmodell "Gesundheitscampus Merheim" beschlossen. Die Krankenhäuser Amsterdamer Straße, Holweide und Merheim sollen zu einem Klinikkomplex am Standort Merheim zusammengelegt werden.
Wie die Kölnische Rundschau berichtet, erwarten die städtischen Kliniken für das Geschäftsjahr 2023 Verluste in Höhe von 104,86 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wurden auf die Darlehenssumme rund 13,6 Millionen Euro Zinsen an die Stadt Köln gezahlt. Zudem berichtet die Zeitung, dass es einen neuen Anlauf für einen möglichen Verbund zwischen den Kliniken Köln und der Uniklinik Köln gebe. Die Landesregierung habe die Stadt Köln zu Sondierungsgesprächen über einen Klinikverbund eingeladen, die „zeitnah“ stattfinden sollen.