Hoffnung für das Krankenhaus Schwabach: Nach jahrelangen Verlusten und einem strukturellen Überangebot an Betten in der Region soll ein neues Konzept mit Spezialisierung, digitaler Versorgung und ambulanten Angeboten den Standort sichern.
Das Krankenhaus Schwabach soll zur Fachklinik umgewandelt werden. Wie aus einer Mitteilung der Stadt Schwabach hervorgeht, wurde zum 1. Oktober 2025 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Krankenhaus Schwabach gGmbH eröffnet. Der Klinikbetrieb läuft weiter. Ein Strukturgutachten kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass eine Fortführung als Grund- und Regelversorger nicht wirtschaftlich ist.
Die Klinik hatte über Jahre hinweg Verluste in Millionenhöhe verzeichnet. Die Krankenhausreform auf Bundesebene habe den Handlungsdruck zusätzlich erhöht, heißt es in der Mitteilung.
Ein im Mai beauftragtes Gutachten zur Versorgungslage in Roth und Schwabach zeigt einen Überhang an Krankenhausbetten in der Region. Für Schwabach sehen die Gutachter keine ausreichende Auslastung für einen wirtschaftlichen Betrieb als Regelversorger. Auch die Vorgaben des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) sprechen gegen eine Fortführung.
Fachklinik mit den Schwerpunkten Geriatrie, Neurologie und Orthopädie
Ein Konzept des Investors Navicare-Med sieht eine Umwandlung in eine Fachklinik mit den Schwerpunkten Geriatrie, Neurologie und Orthopädie vor. Das Angebot soll durch ein medizinisches Versorgungszentrum für Gastroenterologie und Chirurgie, ein ambulantes OP-Zentrum sowie digitale Telemedizin-Angebote in Kooperation mit EvoCare ergänzt werden. „Diese zukünftigen digitalen Angebote bieten den Patienten ein bedarfsgerechtes und zugleich leicht zugängliches Angebot und entlasten die Mitarbeiter deutlich“, sagte Stephan Engels de Rey, Gesellschafter der Navicare-Med. Zudem ist ein Reha-Zentrum geplant. Die bestehende Pflegeschule bleibt erhalten. Eine rund um die Uhr geöffnete Notaufnahme wird es hingegen nicht mehr geben. Stattdessen soll eine Tagesnotaufnahme mit Allgemeinpraxis eingerichtet werden.
Das Konzept wurde den Mitarbeitenden am Mittwoch vorgestellt. Laut Insolvenzverwalter könnten rund 85 Prozent der derzeit etwa 500 Beschäftigten übernommen werden. Die weiteren Schritte sollen mit dem Betriebsrat abgestimmt werden.
Für die Umsetzung des Konzepts ist die Zustimmung des Gesundheitsministeriums und der Krankenkassen erforderlich. Bis Mitte 2026 soll die Transformation abgeschlossen sein.
cs