Die Qualitätsunterschiede in Krankenhäusern sollen für Patienten transparenter werden. Auch die Vergütung soll sich stärker an qualitativen Aspekten orientieren. Das bekräftigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestern in der TV-Sendung "Markus Lanz".
"Wir werden also die Krankenhäuser bewerten: Wie gut ist die Qualität für welchen Eingriff?", so Lauterbach, der bereits vor einigen Wochen eine entsprechende "Transparenz-Landkarte" angekündigt hatte. Auf dieser sollen Kliniken mit Qualitätsproblemen rot, Kliniken mit guter Qualität grün dargestellt werden. "Nach einer Übergangsphase bezahlen wir nicht mehr, wo die Qualität schlecht ist", so Lauterbach. Wenn der Bund Kliniken nicht mehr wie bis jetzt üblich durch die Fallpauschale für Behandlungen bezahle, bei denen die Kliniken nicht gut seien, "dann gehen diese Patienten für diese Eingriffe in Kliniken, wo das gut ist", prophezeite Lauterbach.
Lauterbach sagte zudem, ihm sei "noch nicht mal so wichtig, ob da meinetwegen hundert Krankenhäuser mehr oder weniger verschwinden, wenn wir noch genug Krankenhäuser haben. Aber mir geht es in allererster Linie bei dieser Reform um die Qualität."
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat die von Lauterbach bestellte Auswertung von Abrechnungsdaten zur Qualitätsbewertung als "einen neuen Tiefpunkt in der politischen Debatte um die Zukunft der Krankenhausversorgung in Deutschland" kritisiert.