Orientierungswert

Mehr Autos für die Pflege!

  • Orientierungswerte
Mehr Autos für die Pflege!

Mit dem Warten auf Pflegereformen verhält es sich so, als würde man jetzt ein Elektroauto kaufen: Sie bekommen eins, nur wann ist halt die Frage. Und es kann sein, dass sie Abstriche bei der Ausstattung machen müssen. Aber es wird auf alle Fälle elektrisch und fahren und das ist ja das, was Sie wollten.  

Das ist irgendwie auch sinnbildlich für die Pflege: Die nächsten vier Jahre pflegerischer Veränderung sind weitestgehend abzusehen aber was kommt dann? 
Fehlende Auseinandersetzung mit der Zukunft der Pflege sieht man am Diskurs zur DRG-Reform. Bald jeder Verband bringt sich derzeit in den Diskurs ein, es gibt eigene Fachkommissionen, Stellungnahmen, gefühlt jeder Ortsverein hat eine Meinung, wie Krankenhausfinanzierung in den nächsten 15-20 Jahren aussehen könnte. Das ist erstmal auch nichts schlechtes und inhaltlich angemessen nur: Wo ist denn eigentlich der Diskurs, wo wir die Pflege hin entwickeln wollen? Der Diskurs um die DRG-Reform ist jedenfalls keine Vision professioneller Arbeit von Pflegekräften. Das wäre höchstens eine verdiente Abbildung der Leistung von Pflegefachkräften, die von Ihrem gesamten Wesen noch nie in ein DRG-System gepasst hat.   

Stattdessen wird der Diskurs defizitär geführt, im Sinne einer Mangelverwaltung und wenn der erschöpft ist, wird in Legislaturen gedacht.  
Die eigentliche Gretchen-Frage aber ob man auch gesellschaftlich den Beruf von der Schwester zur professionellen Pflegefachkraft erheben möchte, wird außerhalb der eigenen Berufsgruppe kaum geführt. Wir hatten mehrere Auto-Gipfel aber nur eine „Konzertierte Aktion Pflege“.

Ich würde mir innerhalb der Gesellschaft, dem Gesundheitswesen, wie auch der Politik dieselbe Inbrunst für sämtliche Facetten zur Entwicklung der Pflege wünschen, wie jetzt für das DRG-System – denn der Pflegenotstand ist mindestens genauso bedeutsam.  

Um der autoaffinen deutschen Gesellschaft klarzumachen, wieso der Diskurs sehr breit zu führen ist, liefere ich nun eine nachvollziehbare Ableitung: „In Deutschland haben wir eindeutig einen Porschemangel. Ich suche einen neuen Porsche für unter 10.000 Euro, finde aber keinen. So ist das auch mit dem Pflegekräftemangel.“  
Jetzt ist klar, oder?   
 

Hör-Tipp:

Autor

 Arne Evers

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich