„Digitale FortschrittsHubs Gesundheit“ – das sind sechs neue, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsverbünde. Mitte dieses Jahres starteten sie ihre Arbeit sukzessive mit dem Ziel, mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) auf zukünftige Krisen vorbereitet zu sein. Im Oktober beginnt nun der letzte Hub mit seiner Arbeit. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek verdeutlicht dazu: „Die Corona-Pandemie zeigt uns, wie wichtig ein vernetztes und kooperatives Vorgehen gerade im Gesundheitswesen ist. Künstliche Intelligenz kann uns entscheidend dabei helfen, unser Gesundheitssystem gegen künftige Krisen noch besser zu wappnen.“
Die Verbünde gestalten Pilotmodelle, in denen Experten aus Forschung, Gesundheitswesen und IT eng mit Patienten zusammenarbeiten. Ziele sind, Daten einfacher verfügbar machen und das Zusammenarbeiten innerhalb der Gesundheitsversorgung zu verbessen. Darunter sind alle Bereiche vertreten: von der stationären und ambulanten Behandlung bis hin zur Rehabilitation und Nachsorge in der Hausarztpraxis. Das Einsatzspektrum reicht von der Krebsmedizin bis hin zum Pandemie-Management. Im optimalen Fall können alle Akteure an jedem Punkt des Gesundheitssystems das Gesamtbild eines individuellen Krankheitsverlaufes beurteilen. Zugleich sollen die Daten der Gesundheitsforschung helfen, Versorgungsmodelle zu optimieren und beispielsweise neue Therapien zu entwickeln.
„Eine zentrale Frage, der die Forschungsverbünde auf den Grund gehen wollen, lautet beispielsweise: Wie viele Intensivbetten müssen wir wo und wann für schwerkranke Patientinnen und Patienten freihalten? Einer unserer neuen FortschrittsHubs widmet sich daher dieser Frage anhand von vernetzten Informationen über Bettenkapazitäten von Krankenhäusern, aktuellen Infektionszahlen und der Prognose zum Infektionsgeschehen. Durch diese Vernetzung werden intelligente Algorithmen die Zahl freizuhaltender Intensivbetten wesentlich präziser vorhersagen können als es heute möglich ist. Sie werden dazu mehr Informationen, wie das Alter und mögliche Vorerkrankungen der Patientinnen und Patienten verarbeiten als bisher, also Faktoren, die ihre Verweildauer auf den Intensivstationen stark beeinflussen“, erklärt Karliczek zu den Forschungsschwerpunkten. „Mit Künstlicher Intelligenz werden wir es schaffen, medizinische Therapien und Versorgungskonzepte noch besser zu machen. Dies wird uns auch durch die zusätzlichen Mittel zur Förderung von KI ermöglicht, die jetzt über das Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung zur Überwindung der Pandemie zur Verfügung stehen.“
Die „Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit“ fördert das BMBF seit diesem Jahr mit insgesamt 50 Millionen Euro bis 2025. Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie. Sie birgt großes Potenzial und ermöglicht eine Verbesserung individueller Lebenssituationen. Der Ausbau der technologischen Souveränität Deutschlands und Europas bei KI ist daher ein zentrales Ziel des BMBF. KI-Methoden und -Werkzeuge müssen entsprechend weiterentwickelt und in vielen Bereichen angewendet werden. Zudem müssen die notwendigen Fachkräfte in KI-Anwendungen ausgebildet werden. Forschung, Transfer in die Anwendung und Ausbildung sind daher die Schwerpunkte der KI-Förderinitiativen des BMBF.