Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen konnte das Klinikum Leverkusen den Betrieb wieder hochfahren. So waren bereits am Mittwoch sowohl die Notaufnahme als auch die Kinderambulanz wieder betriebsbereit, ebenso die Kardiologie und Neurologie und der Kreissaal. 52 Patienten konnten aus den umliegenden Häusern wieder in das Klinikum verlegt werden. Weitere 63 Patienten wurden im Laufe des Tages stationär aufgenommen. Der erste Tag im Klinikum sei reibungslos verlaufen, so die Bilanz des Klinikums am Donnerstag. Der Betrieb laufe in allen Fachbereichen wieder an, Untersuchungen und Behandlungen würden in reduzierter Form stattfinden.
Situation in Trier
Ebenfalls evakuiert wurde das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Ehrang. Wie der "Triersche Volksfreund" berichtet, fluteten die Wassermassen das Untergeschoss der Klinik und rissen dabei sogar 4,5 Tonnen schweres MRT. Wann der Betrieb wieder möglich ist, sei unklar. Der kaufmännische Geschäftsführer Oliver Zimmer rechnet in diesem Jahr nicht mit einer Wiedereröffnung, heißt es weiter.
Auch das Marien-Hospital in Erftstadt-Frauenthal wurde von den Fluten schwer getroffen. Nach Angaben des Kölner Stadt-Anzeigers stand das Wasser im Erdgeschoss einen halben Meter hoch. Die Aufräumarbeiten laufen, jedoch werde es mehrere Monate dauern, bis das Krankenhaus wieder voll im Betrieb sein werde.
Auch im Eschweiler St.-Antonius-Hospital sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Bis voraussichtlich Ende Juli könnten keine Patientenbehandlungen durchgeführt werden, teilt das Klinikum auf seiner Seite mit.
DKG: Kliniken benötigen unbürokratische Hilfe
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) weist darauf hin, dass die Krankenhäusern in den betroffenen Gebieten kurzfristig unbürokratische Hilfe benötigen. Das Hochwasser habe nicht nur auf die direkt betroffenen Häuser Einfluss, sondern auch auf diese, die im Zuge der Evakuierungen Patienten aufgenommen haben, wodurch sie "deutliche Mehrbelastungen" hätten. Die Häuser sollten sich ausschließlich auf die medizinische Versorgung konzentrieren können.
"Deshalb erwartet die DKG Kulanz und Entgegenkommen, so auch bei bürokratischen Erfordernissen und fristgebundenen Meldeplichten. Krankenhäuser und ihre Beschäftigten müssen dringend von überflüssiger Bürokratie, beispielsweise bei den Strukturprüfungen oder den G-BA-Qualitätsprüfungen, entlastet werden, um sich jetzt ausschließlich um die Patienten kümmern zu können", heißt es in einer Mitteilung der DKG. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) kündigte bereits unbürokratische Regelungen an, um die finanzielle Stabilität der betroffenen Häuser zu sichern.