Angesichts der Beratungen zum Doppelhaushalt 2023/24 fordert die Krankenhausgesellschaft Sachsen (KHGS), die jährlichen Investitionsmittel deutlich zu erhöhen. Nach Angaben der KHGS liegt die notwendige Investitionsquote weit hinter dem realen Bedarf zurück. Statt der erforderlichen und in vergleichbaren Bereichen üblichen Investitionsquote von rund acht Prozent pro Jahr erhielten die Krankenhäuser im vergangenen Jahr bezogen auf die Umsatzerlöse weniger als drei Prozent.
Allein im Bereich Digitalisierung fallen Investitionen an. Zudem sollte der Substanzerhalt mittels Pauschalinvestitionen keinesfalls vernachlässigt werden, denn auch Häuser, die vor 20 oder 30 Jahren saniert wurden, würden substanzerhaltende Maßnahmen benötigen. Für die Modernisierung von OPs oder technischen Anlagen seien Einzelinvestitionen notwendig, auch im Hinblick auf die Ambulantisierung. Auch die in Zukunft immer knapper werdenden Personalressourcen müssen bedacht werden, um insbesondere im ländlichen Raum die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Hierzu müssten aus Sicht der KHGS Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen mit den drei Zentren in Dresden, Leipzig und Chemnitz, beispielsweise mittels telemedizinischer Anwendungen erweitert und ausgebaut werden. Dazu seien weitere Investitionsmittel für Strukturen, Netzwerke und Digitalisierung notwendig.
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft verwies vor kurzem auf die Milliardenlücke in der Investitionsfinanzierung. So betrug der ermittelte Investitionsbedarf der Kliniken 2020 mehr als sechs Milliarden Euro. Dem stehen rund drei Milliarden Euro gegenüber, die die Länder für die Investitionen getragen haben. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste von der DKG erhobene "Bestandsaufnahme zur Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung in den Bundesländern 2021". Das seit drei Jahrzehnten anhaltene Problem der Unterfinanzierung setze sich damit fort.