Die Stadt Köln leiht dem Krankenhaus Porz neun Millionen Euro. Wie die Stadt mitteilt, gewähre sie das Darlehen für die kommenden vier Monate; eine Verlängerung auf bis zu ein Jahr sei möglich. Im Gegenzug erwartet die Stadt einen Sanierungsplan binnen vier Monate und fordert das Vorkaufsrecht an den gGmbH-Anteilen. Zudem muss das Krankenhaus die Stiftungssatzung und den Gesellschaftsvertrag der gGmbH überarbeiten und "mit klaren Entscheidungsstrukturen und leistungsfähigen Controlling-Instrumenten versehen".
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass das Krankenhaus Köln Porz 2022 erneut Verluste in Millionenhöhe eingefahren haben soll. Der Träger erwartete für 2022 ein Defizit von 1,4 Millionen Euro, das nun deutlich übertroffen wurde. Die „Kölnische Rundschau“ berichtete von einer drohenden Insolvenz, wenn die Stadt Köln die Klinik nicht unterstützen würde. Zurvor hatte der gemeinnützige Träger bereits überraschend den Geschäftsführer Arist Hartjes abberufen.
Aufgrund dieser finanziellen Schieflage hatten in der vergangenen Woche Gespräche zwischen Vertretern des Krankenhauses und der Stadt Köln unter Einbindung der Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft stattgefunden. "Da sich die Leistungsparameter des Krankenhauses nach der Pandemie grundsätzlich sehr positiv entwickelt haben, soll das Darlehen helfen, dem Krankenhaus Porz hierfür die notwendige Zeit zu verschaffen", begründet die Stadt ihre Entscheidung. Sie gehe davon aus, dass das Krankenhaus mit dem Darlehen in die Lage kommt, für sich eine gute Zukunftsperspektive zu erarbeiten. Beide Seiten erwarten jedoch Veränderungen des Angebotsspektrums mit Blick auf die anstehenden Krankenhausreformen.