Verband der Krankenhausdirektoren

Steigende Kosten belasten Kliniken

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Steigende Kosten belasten Kliniken
Josef Düllings © VKD

Der Verband der Krankenhausdirektoren (VKD) fordert von der Bundesregierung für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung ein Update im Finanzierungssystem und die Digitalisierung zu entbürokratisieren, heißt es in einer Mitteilung. Laut des Verbandes sei eine kalte, ungeplante Strukturbereinigung bereits in vollem Gange. „Diese gerade in Krisenzeiten so wichtige Infrastruktur für die Bürger unseres Landes bröckelt unübersehbar an zahlreichen Stellen“, mahnt VKD-Präsident Josef Düllings. „Die Bevölkerung versteht nicht, wie es sein kann, dass gerade in der Pandemie viele Kliniken und Klinikstandorte geschlossen oder Insolvenzverfahren eröffnet werden müssen.“ 

Den Gesundheitspolitikern müsse laut VKD bewusst sein, wo sich die Schwachstellen des Systems befinden. Entsprechend unverständlich bewertet der Verband, dass gerade das zentrale Zukunftsthema, nämlich die Investitionsfinanzierung der Kliniken, ausgeklammert worden sei, obwohl nach wie vor das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) zur „wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser“ gelte. 
Ein „riesiger Komplex an Aufgaben“ sei für die Politik abzuarbeiten. „Die Aufgaben bedürfen sorgfältiger Planung und müssen umsichtig unter Einbezug der Praktiker angegangen werden“, fordert Düllings. So könnten bessere Voraussetzungen für die Fachkräftesicherung geschaffen werden. 

Zwei Krisen überlagern sich

Gleichzeitig stünden viele Krankenhäuser vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen, deren Lösung keinen Aufschub mehr dulde. Hier seien von der Politik schnelle Entscheidungen gefordert. Derzeit liefen viele Kliniken immer noch nicht im Normalbetrieb, da aufgrund der Pandemie planbare Operationen abgesagt werden müssen. Die Covid-Ausgleichszahlungen sollten über den 19. März hinaus fortgesetzt werden, heißt es weiter.

Steigende Energiepreise sowie die Finanzierung der Pflegekosten, für die Kliniken seit zwei Jahren in Vorleistung gehen müssten, seien wirtschaftliche Zusatzbelastungen, kritisiert der VKD. „Das Geld ist ausgegeben, aber die Refinanzierung ist auf dem Konto immer noch nicht angekommen – und dies bundesweit in Milliardenhöhe“, schreibt der Verband. „Hier braucht es verlässliche Regelungen zur Refinanzierung der von der Politik versprochenen, aber von den Kliniken vor Ort geleisteten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Dies ist trotz Applaus und vielfacher Sympathiebekundungen während der Pandemie bisher nicht geleistet worden und für uns sehr enttäuschend“, so der VKD-Präsident.

Deutschland sei, wie ganz Europa, in schweren Gewässern. „Es überlagern sich derzeit zwei große Krisen, die bewältigt werden müssen“, heißt es in der VKD-Mitteilung. Dazu gehöre, dass es überall vertrauenswürdige, gut funktionierende Versorgungsstrukturen für die individuellen, „normalen“ gesundheitlichen Krisenlagen gebe. Die Bedeutung dieser Infrastruktur dürfe in der politischen Wahrnehmung nicht untergehen.

Autor

 Anika Büchner

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