Der operative Klinikbetrieb der Kreisspitalstiftung Neu-Ulm soll ab 2026 in eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) überführt werden. Das hat der Kreistag des Landkreises Neu-Ulm beschlossen.
Ziel der Neuausrichtung ist, die Kreisspitalstiftung mit ihren Einrichtungen – den Krankenhäusern in Neu-Ulm und Weißenhorn, dem Gesundheitszentrum Illertissen sowie den Medizinischen Versorgungszentren – zukunftsfest angesichts wachsender Anforderungen im Gesundheitswesen weiterzuentwickeln.
Drei Kernziele stehen dabei im Mittelpunkt:
- Stärkung der Entscheidungsqualität durch feste Einbindung medizinischer und betriebswirtschaftlicher Expertise,
- Straffung der Entscheidungswege durch klar definierte Zuständigkeiten sowie
- Schaffung einer tragfähigen und zukunftsfähigen Organisationsstruktur.
Organisatorisch besteht der Klinikbetrieb künftig aus dem operativen Geschäftsbetrieb, der bei der Geschäftsführung der gGmbH liegt, einem Aufsichtsrat zur Kontrolle und Beratung der Geschäftsführung sowie der Gesellschafterversammlung.
Der Aufsichtsrat besteht aus drei Personen: Einem Vertreter der Arbeitnehmerseite, der Landrätin als Vertreterin des Landkreises und einem Vertreter der Fachlichkeit.
Über die Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder (mit Ausnahme des Arbeitnehmervertreters) entscheidet die Gesellschafterversammlung. Dessen Aufgabe soll vom Ausschuss des Kreistags für Gesundheit und Krankenhauswesen (AGK) wahrgenommen werden. Der AGK beschließt, wie die Stimme des Landkreises in der Gesellschafterversammlung abgegeben werden soll. Die gGmbH bleibt als 100-prozentige Tochter der Kreisspitalstiftung unter alleiniger Kontrolle des Landkreises.
Keine Entlassungen, mehr Beteiligung
Demnach soll sich mit der neuen Rechtsform weder für die Patienten noch für die rund 1.600 Mitarbeitenden der Stiftung etwas ändern. Alle Arbeitsverhältnisse bleiben bestehen, die Mitwirkung der Beschäftigten wird sogar gestärkt: Im Aufsichtsrat der neuen gGmbH wird ein Drittel der Sitze von gewählten Arbeitnehmervertretern besetzt.
„Die neue Struktur bietet uns die nötige Flexibilität, um auf Veränderungen im Gesundheitswesen schneller und gezielter reagieren zu können“, verdeutlicht Landrätin Eva Treu.
anp