Bundesgesundheitsminster Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine Pleitewelle deutscher Kliniken, trotz der geplanten Krankenhausreform. Der Verband der leitenden Krankenhausärztinnen und -ärzte (VLK) kritisiert daraufhin, „mit welcher Gelassenheit der verantwortliche Minister einem unstrukturierten Zusammenbruch entgegensieht, statt zu handeln“. Um mit der geplanten Krankenhausreform die Versorgung der Patienten zu sichern, müsse dafür gesorgt werden, dass noch Kliniken da sind, wenn die Reform greift. Der Verband fordert deshalb wie auch andere Stimmen aus dem Klinikkosmos ein Vorschaltgesetz, „um überhaupt noch eine Basis für eine seriöse Reform gemeinsam mit den Ländern und den Akteuren vor Ort zu haben“, wie VLK-Präsident Michael A. Weber erklärt. Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert eine Soforthilfe für Kliniken.
Die Aussichten für das kommende Jahr sind düster. Die Autoren des Krankenhaus Rating Reports schätzen, dass 2024 nur noch 20 Prozent der Kliniken ein positives Jahresergebnis erreichen. „Insolvenzen scheinen zum Kalkül des Ministers zu gehören, anders lässt sich sein Gleichmut nicht erklären“, kritisiert Weber.