Es wäre eine der größten Fusionen im Klinikmarkt: Vor gut einem Jahr hatten die St. Franziskus-Stiftung Münster und die Marienhaus Gruppe erklärt, ihr operatives Geschäft zusammenschließen zu wollen. Dieses Ziel verfolgen beide Träger nach wie vor. Allerdings soll vorerst nur eine strategische Partnerschaft eingegangen werden.
Grund seien die "deutlich veränderten sowie sehr dynamischen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser auf Bundes- und Landesebene", heißt es in einer Pressemeldung. Beide Träger halten demnach "diesen modifizierten Weg der Zusammenarbeit für die derzeit beste Form der Kooperation, um sich im herausfordernden Gesundheitsmarkt gegenseitig unterstützen und Synergien realisieren zu können". Ein gesellschaftsrechtliches Zusammengehen bleibe unter Berücksichtigung der veränderten Rahmenbedingungen das gemeinsame Ziel.
Mit der strategischen Partnerschaft wolle sich beide Träger für die Herausforderungen positionieren, die sich aus den wirtschaftlichen Auswirkungen der Energiekrise und der inflationsbedingten Steigerung der Sach- und Personalkosten ergeben, heißt es weiter. "Vor allem aber sind die grundlegend veränderten Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser durch die Reformpläne auf Bundes- wie auf Landesebene zu berücksichtigen."
Große, zukunftsfähige Projekte mit erheblichen finanziellen und strategischen Auswirkungen würden sowohl auf Seiten der Franziskus Stiftung als auch auf Seiten der Marienhaus Gruppe jetzt daraufhin geprüft, ob in enger Kooperation Synergien erzielt werden können. Beispiele seien IT-Projekte und der Einkauf und die Logistik von Medizinprodukten, sagt Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung. Beide Träger wollen auch die Digitalisierung der Prozesse gemeinsam weiter vorantreiben und dazu unter anderem jeweils beim Partner bereits implementierte Projekte nutzen, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Marienhaus GmbH Sebastian Spottke.