f&w-Curacon-Klinikranking 2019

Die größten Krankenhauskonzerne

  • Klinikranking
  • Management
  • 26.03.2021

f&w

Ausgabe 4/2021

Seite 338

Bereits zum dritten Mal ermitteln f&w und Curacon die größten Krankenhauskonzerne in Deutschland. Vor allem bei den freigemeinnützigen-konfessionellen Trägern war im Jahr 2019 einiges in Bewegung.

Auch in diesem Jahr konnten wir das Ranking weiterentwickeln. Um eine hohe Aktualität sicherzustellen, fragen wir die Krankenhauskonzerne zu den Vergleichsgrößen (Konzernumsatz, Anzahl Beschäftigte und akutstationäre Betten Somatik/Psychiatrie) direkt an. Die 100 größten Krankenhauskonzerne wurden nach den Jahreskennzahlen 2019 befragt, und der Großteil hat auch aktiv teilgenommen. Für alle anderen wurden die Vergleichskennzahlen aus den publizierten Jahresabschlüssen oder der Webseite entnommen. Für einige ganz wenige wurden die Vorjahreswerte herangezogen (Redaktionsschluss: 1. März 2021) und entsprechend markiert. Da die Unikliniken aufgrund ihres Auftrages zur Forschung und Lehre eine eigene Gruppe darstellen, werden sie wie in den Vorjahren nicht im Ranking berücksichtigt. Die Rankings selbst werden wieder entlang der Sektoren öffentlich-rechtlich, freigemeinnützig-konfessionell und privat geführt, um den unterschiedlichen Größenklassen der Sektoren Rechnung zu tragen und die Vergleichbarkeit zu erhöhen.

Bei den öffentlich-rechtlichen Klinikkonzernen haben wir erstmals die BG Kliniken als Konzern der Unfallkrankenhäuser mit aufgenommen, die vor Vivantes und den Knappschaft Kliniken direkt auf Platz 1 springen. Gemeinsam bilden die Klinikkonzerne die Top 3 mit jeweils über einer Milliarde Euro Umsatz. Es folgen die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen auf den Plätzen 4 und 5 mit rund einer Dreiviertelmillion Euro Umsatz. Die Großstadtversorger komplettieren mit 600 bis 700 Millionen Euro Umsatz die Top 10. Hierzu gehören die Städte München, Bremen, Stuttgart, Nürnberg und Hannover. Auf den Rängen 11 bis 15 platzieren sich regionale, große Verbünde, die über 1.500 und mehr akutstationäre Betten verfügen. Innerhalb der Rankings gab es keine großen Veränderungen zum Vorjahr hinsichtlich Rangfolge, Betten und Mitarbeiteranzahl oder neuen Verbundstrukturen. Das ist auch eine Erkenntnis aus dem gerade veröffentlichten Fusionsradar (s. auch f&w 3/21), dass die öffentlich-rechtlichen Häuser in der Regel nicht durch Zukäufe wachsen, was zu einer gewissen Stabilität im Ranking führt.

 

Bei den freigemeinnützigen-konfessionellen Trägern war im Jahr 2019 einiges in Bewegung. War die Top 3 im vergangenen Jahr noch von Agaplesion, der St. Franziskus-Stiftung Münster und den Alexianern besetzt, so klettern dieses Jahr die Barmherzigen Brüder Trier als Aufsteiger des Jahres mit einem unkonsolidierten Konzernumsatz von 1,2 Milliarden Euro direkt auf Platz 2. Damit wird auch deutlich, dass ein Ranking unter den Top 4 rund einer Milliarde Euro Konzernumsatz bedarf. Mit deutlichem Abstand folgt auf Platz 5 die Marienhaus GmbH gefolgt vom Elisabeth Vinzenz Verbund, der vier Plätze von 10 auf 6 aufholen konnte. Mit weiterem Abstand komplettiert sich die Top 10 mit einem Konzernumsatz zwischen 700 und 600 Millionen Euro mit den Franziskanerinnen zu Olpe, den Barmherzigen Brüder gem. Träger, den Cellitinnen zur hl. Maria und der Johannesstift Diakonie. Genau in dieser Größenordnung befinden sich gerade unter den freigemeinnützig-konfessionellen Trägern große Einrichtungen (Umsätze zwischen 650 und 870 Millionen Euro), die zwar über viele Betten und Plätze in ihren Hilfeeinrichtungen verfügen, aber nur zwischen 20 und 40 Prozent akutstationäre Krankenhausbetten vorhalten. Um eine Vergleichbarkeit unter den reinen Krankenhauskonzernen zu wahren, haben wir uns in diesem Jahr entschlossen, diese sogenannten Komplexträger mit einem Anteil akutstationärer Betten von unter 50 Prozent aus dem Ranking herauszunehmen. Hierzu gehören die Johanniter, die Malteser, die Josefs-Gesellschaft und das Diakoneo.

Durch Fusionen konnten die Johannesstift Diakonie von Rang 12 auf 10 und die Immanuel Albertinen Diakonie von Rang 21 auf Rang 11 aufsteigen. Neu im Ranking sind die St. Elisabeth-Gruppe und die Stiftung Kreuznacher Diakonie. Die Niels-Stensen-Kliniken mit 415 Millionen Euro Umsatz beschließen das freigemeinnützige Ranking mit Rang 15.

Die großen freigemeinnützigen Träger wie Agaplesion und Alexianer haben 2020 bereits weitere Übernahmen vollzogen, die im Bilanzjahr 2019 noch nicht berücksichtigt und somit auch noch nicht im Ranking sind. Auch die Fusionsüberlegungen der Franziskanerinnen zu Olpe, über die im Fusionsradar berichtet wurde, können das nächste Klinikranking deutlich verändern.

 

Das Ranking der privaten Klinikträger ist in den ersten acht Rängen nahezu unverändert. Um in die Top 5 zu kommen, bedarf es eines Konzernumsatzes von mehr als einer Milliarde Euro. Ähnlich wie bei den freigemeinnützig-konfessionellen Trägern haben wir auch hier auf Klinikträger mit weniger als 50 Prozent akutstationären Betten verzichtet, sodass die Median Kliniken in diesem Jahr nicht mehr im Ranking berücksichtigt wurden. Ab Rang 8 halbiert sich der Konzernumsatz von über 800 Millionen Euro auf 400 Millionen Euro. Die größte Klinikenübernahme in 2020 – Rhön durch Asklepios – wird im Bilanzjahr 2020 den Abstand zwischen Asklepios zu Helios weiter verringern, wobei auch Helios seine Marktposition durch die Übernahme von vier Malteser Krankenhäusern in 2020 stärken wird.

 

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