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  • 31.03.2023

f&w

Ausgabe 4/2023

Seite 378

Bernd Christoph Meisheit

Die digitale Transformation wird die Zukunft nachhaltig verändern, die Gesundheitsversorgung und Arbeitswelt maßgeblich beeinflussen. Diese Veränderung bedeutet nicht nur einen technologischen Wandel – die Patienten und Mitarbeitenden müssen in diesem Prozess im Mittelpunkt stehen. Erst ein umfassendes Digital Mindset über alle Abteilungen eines Unternehmens hinweg macht eine erfolgreiche Transformation möglich.

Viele Krankenhäuser können mit dem digitalen Wandel nicht Schritt halten, weil die Verantwortlichen den Fokus auf die Technologie legen und die Umsetzung an die IT-Abteilungen delegieren. Die eigentliche Frage, welche Angebote die aktuellen Bedürfnisse der Patienten und Beschäftigten befriedigen, spielt dabei leider keine Rolle. Auch die interne Organisationsstruktur und die Unternehmenskultur sind oft nicht Teil der Veränderungsprozesse – obwohl beide über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Ursache für eine gescheiterte digitale Transformation ist oft die falsche oder fehlende Einstellung. Die digitale Transformation muss als Chance und nicht als Risiko wahrgenommen werden. Das Digital Mindset beschreibt die Offenheit und Neugier gegenüber neuen Technologien, Versorgungssowie Geschäftsprozessen und Managementansätzen. Die Innovationskraft der Mitarbeitenden spielt dabei eine entscheidende Rolle. Um die digitale Transformation umzusetzen, müssen die Beschäftigten motiviert werden, querzudenken, den Status quo infrage zu stellen, neue Ansätze und Ideen einzubringen. Etablierte Prozesse und Strategien müssen kritisch hinterfragt werden. Argumente wie „Das haben wir schon immer so gemacht!“ sollten der Vergangenheit angehören.

Fehlt die Bereitschaft für eine digitale Denkweise, erkennen die Mitarbeitenden keine Vorteile für sich selbst – im Gegenteil: Sie haben Angst um ihren eigenen Job und vor der Zukunft. Wichtige und zielführende Verbesserungsideen der Experten werden dann die Ausnahme bleiben. Gründe für eine fehlende Einbindung und Begeisterung der Mitarbeiter sind oft traditionelle, streng hierarchische Führungs- und Organisationsstrukturen sowie eine fehlende Kommunikationsstrategie und Transparenz.

Die Verantwortlichen und Entscheider stehen bei der digitalen Transformation in der Pflicht, einen kulturellen Wandel zu vollziehen. Sie müssen den Wandel vorleben. Damit einher geht der Abbau von hierarchischen Entscheidungsstrukturen. Notwendig ist auch eine Unternehmenskultur, in der offen mit Fehlern umgegangen und ein Scheitern als selbstverständlicher Schritt im Entwicklungsprozess gesehen wird. Ebenso wichtig ist das Aufbrechen etablierter Silos. Gerade in vielen Krankenhäusern mangelt es an einer ausgeprägten Kollaborations- und Kommunikationskultur.

Digitale Transformation in den Kliniken erfordert vor allem Mut, Beweglichkeit und eine offene Haltung gegenüber Veränderungen. Vorgesetzte und Mitarbeitende müssen die Chance ergreifen, neue Erfahrungen zu sammeln, etwas Neues zu lernen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Jeder muss dabei Verantwortung übernehmen. Wenn das gelingt, sind wir gut aufgestellt für die digitale Zukunft.

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