Vorstandsvorlage

Pflege gehört ins Topmanagement

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  • Management
  • 13.11.2024

f&w

Ausgabe 12/2024

Seite 1104

Gestaltungsmacht und Umsetzungsstärke sind Voraussetzungen für die strategische Führung und Weiterentwicklung von Gesundheitseinrichtungen. In dynamischen Zeiten mit hochkomplexen Führungsanforderungen durch politische und globale Rahmenbedingungen sind aktuelles Wissen und umfängliche Kompetenzbündel von Führungsverantwortlichen umso wichtiger. Zukunftsorientierte Krankenhäuser stellen daher herkömmliche Managementmodelle infrage, besonders traditionelle Führungsansätze, die auf einzelne, formal bestimmte Führer zugespitzt umgesetzt wurden. In Anpassung an die Erfordernisse einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung setzen sich moderne Führungsstrukturen durch, die die Führungsverantwortung teilen. Geteilte Führung heißt, dass sich mehrere Geschäftsführungen die Verantwortung zur Erreichung von Organisationszielen teilen und gemeinsam daran arbeiten.

In einigen Chefetagen deutscher Krankenhäuser finden sich deshalb zunehmend seit kürzerer Zeit Geschäftsführungen für Pflege. Diese verantwortungsvollen Managementpositionen ermöglichen die normativ-strategische Ausrichtung der Pflege- und Gesundheitsberufe auf Organisationsebene sowie einen stärkeren Einbezug und eine dauerhafte Verankerung der betrieblichen Interessen der Pflege. Das neue Führungsmodell ermöglicht gemeinsame Überlegungen und Entscheidungsfindungen zur organisationalen Ausrichtung. Die Gesamtgeschäftsführung lebt die übergeordnete Vision im Unternehmen vor und schafft dadurch eine sinnerfüllte Belegschaft. Dieses Führungsmodell verleiht gewisse Macht, Entscheidungen zu treffen, und ermöglicht die Zuteilung überfälliger Ressourcen für notwendige Modernisierungs- und Professionalisierungsstrategien in der Pflege im Kontext enger finanzieller Möglichkeiten vieler Krankenhäuser.

Insgesamt trägt diese Managemententscheidung der Aufsichtsgremien dazu bei, das Prestige der Pflege sichtbar und nachhaltig zu erhöhen, und schafft Einfluss im Versorgungsprozess für die Pflege- und Gesundheitsberufe. Mehrere Geschäftsführungen tragen gemeinschaftlich die Verantwortung für das Wohl der Patienten und die finanzielle Stabilität der Klinik. Man sitzt wortwörtlich miteinander im gleichen Boot. Die Geschäftsführung Pflege ist gleichermaßen verantwortlich für finanzielle Ressourcen des Krankenhauses und entscheidet auch über deren Verwendung. Außerdem haben sie nicht nur einen deutlichen Einfluss auf Organisation und Qualität der Pflege, sondern auch auf medizinische Versorgung. Sie entscheiden über Personalausstattung und Prozesse im Krankenhaus, die die Pflege maßgeblich beeinflussen.

Durch die Position der Geschäftsführung ist ein direkterer Zugang zu einem breiteren Netzwerk gegeben. Diese Netzwerke sind auch für die Geschäftsführungen Pflege von großem Interesse, um berufspolitische Belange durchzusetzen.

Durch dieses Führungsmodell zeigt sich im Topmanagement, wie die interprofessionelle Zusammenarbeit mit Ärzten, Ökonomen und Pflege im Sinne einer ganzheitlichen Patientenversorgung gestaltet wird. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg einer Gesundheitseinrichtung. Deswegen setzt es voraus, dass die Geschäftsführungen in der Lage sein müssen, diese Beziehung effektiv zu managen und Partikularinteressen zugunsten der gesamten Klinik zurückzustellen.

Die Autorin ist Geschäftsführerin Pflege – Bildung – Zukunft im Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam.

Autor

f&w führen und wirtschaften im Krankenhaus

Die Fachzeitschrift für das Management im Krankenhaus

Erscheinungsweise: monatlich

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