Die Liegezeiten im Krankenhaus werden immer kürzer. Das bremst aber nicht die Nachfrage nach Wahlleistungsunterkünften. Im Gegenteil: Ansprüche und Bedürfnisse der Patienten werden immer differenzierter und formen entsprechend die Standards.
Man sollte meinen, die Krankenhäuser haben gerade andere Probleme, als sich um die Ausstattung ihrer Wahlleistungsstationen zu kümmern. Doch dieses Thema kommt noch obendrauf. Berater wie Christoph Weitzel, Leiter Vertrieb Healthcare bei Apleona Infra Services GmbH, wissen: „Inzwischen besteht eine hohe Notwendigkeit nachzurüsten. In den 90er-Jahren wurde viel gebaut. Der Standard ist jetzt 20 Jahre alt und älter.“
Das sieht Jutta Wilms, Abteilungsleiterin Krankenhaus Wahlleistungen bei der privaten Krankenversicherung von Berufs wegen so. Ihr Job ist es, für die Versicherten ihrer Mitgliedsunternehmen einen „Vier- bis Fünf-Sterne“-Standard in die Wahlleistungsunterkünfte der Krankenhäuser zu verhandeln. Private Versicherungen, die bis zu 199 Euro pro Nacht für die Unterbringung im Krankenhaus zahlen, wünschen nicht nur Patient:innen, die in medizinischer und pflegerischer Hinsicht zufrieden nach Hause gehen.
Mit rund 1.600 Krankenhäusern in Deutschland ist Jutta Wilms wegen eines „Leistungsverbesserungsprozesses“ im Gespräch. Sie hat alle Hände voll zu tun. „Wenn der Kontakt länger als sechs, sieben Jahre her ist, erfolgt eine Angemessenheitsprüfung“, erklärt Wilms. Denn die Bandbreite, was in Wahlleistungsunterkünften geboten wird, ist groß: Sie reicht bei den Ausstattungsmerkmalen vom Farbfernseher-Röhrenmodell bis hin zu modernsten Flachbildfernsehern mit hoher Internet-Übertragungsgeschwindigkeit. Aber auch die Trends bei Farben, Materialien, Design und technischen Funktionalitäten in der Zimmerausstattung ändern sich heutzutage immer rascher.
Showrooms zeigen heutigen Wahlleistungsstandard
Auch Anja Klinger, Leiterin Wahlleistungen bei Consus Clinicmanagement, sagt: „Kliniken mit Vereinbarungen, die älter als zehn Jahre sind, müssen dringend etwas tun. Auch der PKV-Verband sieht, dass die Zimmerpreise durch die jährliche Komforterhöhung stetig gestiegen sind, aber häufig ohne Leistungsentwicklung. Kliniken werden derzeit aktiv aufgefordert, mit dem PKV-Verband erneut ins Gespräch zu gehen.“
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