Für eine komplizierte Behandlung würden viele Patienten auch längere Fahrten auf sich nehmen. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) ergeben. Demnach würden 38 Prozent eine Entfernung von mehr als 100 Kilometern in Kauf nehmen, um sich in einer Klinik behandeln zu lassen, die sich auf die Behandlung einer bestimmten Erkrankung spezialisiert hat. 37 Prozent wären bereit, bis zu 100 Kilometer zurückzulegen. Etwa ein Viertel hielt lediglich eine Strecke von bis zu 20 Kilometern für vertretbar.
Bürger in städtischen und ländlichen Regionen schätzen die derzeitige Erreichbarkeit von Kliniken laut der Umfrage sehr unterschiedlich ein. In eher ländlichen Gebieten waren 30 Prozent der Befragten der Meinung, dass das nächste Krankenhaus nicht gut erreichbar ist. In städtischen Gebieten sahen das nur sieben Prozent so.
Derzeit ist die Debatte um Fahrtzeiten im Hinblick auf mögliche neue Mindestmengen für Krankenhäuser in vollem Gange. Mehrere Krankenkassen fordern für weitere komplizierte Behandlungen neue Vorgaben. Wie der Bibliomed-Klinik-Stresstest zeigt, würden Mindestmengen vor allem im Osten Deutschlands zu deutlich längeren Fahrtzeiten führen.