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Stärkere Nutzung von Routinedaten gefordert

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Stärkere Nutzung von Routinedaten gefordert
© GettyImages.com/Taechit Taechamanodom

Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) und die AOK fordern die stärkere Nutzung von Routinedaten zur Qualitätsverbesserung im Krankenhaus. Bedingt durch die Pandemie konzentrierten sich die Akteure im Krankenhausbereich auf eine ausreichende Kapazitätsplanung und die Sicherung der Versorgung in der Krise. Der Kongress zur Qualitätsmessung und -management mit Routinedaten (QMR-Kongress) soll die Fragen rund um die Qualität der Patientenversorgung wieder in den Mittelpunkt des Handelns stellen.

"In der Krise ist noch deutlicher geworden, dass die Zeit reif ist für die Umsetzung einer umfassenden und qualitätsbasierten Krankenhausreform", sagt Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands. Dabei können die Routinedaten wichtige Impulse liefern. "Wenn Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen mit klinischen Daten verknüpft werden, haben sie ein noch größeres Potenzial für die zukünftige Qualitätssicherung. Es müssen nur wenige klinische Parameter ergänzt werden, um viele zusätzliche Leistungsbereiche für die Qualitätssicherung zu erschließen - ohne, dass in den Kliniken bürokratischer Mehraufwand für die Mitarbeitenden entsteht", sagt IQM-Vorstandspräsident Francesco De Meo. Die Routinedaten-Auswertungen könnten bei sektorenübergreifenden Fragestellungen sehr viel schnellere und aufwändsärmere Erkenntnisse zur Qualität als klassische Studien ermöglichen und als Grundlage für ein dauerhaftes Monitoring genutzt werden, das Voraussetzung für eine Umsetzung von notwendigen Veränderungen in der Patientenversorgung ist, so Reimann.

In diesem Zusammenhang verweist Reimann auch auf eine stärkere Spezialisierung und Konzentration von Leistungen im stationären Bereich, die besonders vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sowie des rasanten wissenschaftlichen und medizinischen Fortschritts notwendig seien. Dies hätten auch die Erkenntnisse aus der Pandemie bestätigt. So hätte die Versorgung von schwer erkrankten Covid-Patienten zwar überwiegend, aber noch nicht vollständig in spezialisierten Kliniken stattgefunden. Hier gebe es deutliches Optimierungspotenzial, was auch eine kürzlich veröffentlichte AOK-Studie zeigte. Demnach würde sich die Behandlung von Krebs-Patienten in speziellen Zentren positiv auf den Überlebensvorteil auswirken. Basis waren hier die Routinedaten. "Die Erkenntnisse aus dieser Analyse sollten jetzt in Form einer Richtlinie des G-BA zur Konzentration der Krebsversorgung auf Zentren schnell in die Regelversorgung umgesetzt werden", fordert Reimann. 

Eine qualitätsbasierte Krankenhausplanung müsse zukünftig auf Basis von ICD- und OPS-basierten Leistungsgruppen erfolgen, fordern IQM und AOK. "Hierzu lassen sich Qualitätsmessverfahren und ein Versorgungs-Monitoring auf Basis von Routinedaten hervorragend nutzen", sagt De Meo. Die mehr als 500 IQM-Mitgliedskrankenhäuser hätten die Ergebnismessung auf Basis von Routinedaten, die Ableitung von zielgerichteten Qualitätsverbesserungen durch Peer Reviews und den transparenten Umgang mit Ergebnisqualität bereits verinnerlicht. 

Autor

 Luisa-Maria Hollmig

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