Aus Sicht der Gesundheitsministerkonferenz muss die Digitalisierung im Gesundheitswesen angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Pandemie-Bekämpfung dringend beschleunigt werden. "Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wächst der Bedarf einer guten Gesundheitsversorgung, die allerdings gleichzeitig von einem Fachkräftemangel und knappen finanziellen Möglichkeiten begrenzt wird. Digitale Anwendungen im Gesundheitswesen müssen weiter in die Fläche gebracht werden", sagt GMK-Vorsitzende und Gesundheitsministerin von Sachsen-Anhalt Petra Grimm-Benne.
Die Beteiligten der GMK sehen in der Förderung und Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz die elementare Voraussetzung, das Potenzial der Digitalisierung in Gänze auszuschöpfen. Dazu gehöre auch, die Patienten stärker in die Kommunikation einzubinden und deutlich intensiver über die bestehenden digitalen Gesundheitsanwendungen informiert werden. Dazu wird das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gebeten, die Gründe für die geringe Inanspruchname, zum Beispiel der elektronischen Patientenakte, zu evaluieren. Zudem soll das BMG prüfen, wie die weitere Entwicklung der Telematikinfrastruktur mit ihren Anwendungen besser auf die Versorgung und die Perspektiver der Nutzer ausgerichtet werden kann.
Die Initiative der Europäischen Kommission für einen europäischen Raum für Gesundheitsdaten (European Health Data Space - EHDS) wird begrüßt. "Damit findet ein grundlegender Umbruch im digitalen Wandel der Gesundheitsversorgung innerhalb Europas statt. Zukünftig sollen die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt gestellt werden und soll ihnen die vollständige Kontrolle ihrer Daten mit dem Ziel, eine bessere Gesundheitsversorgung in der gesamten EU zu erreichen, gegeben werden", heißt es im Beschlusstext.