Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert die Europäische Kommission auf, die erst seit einem Jahr geltende Regulierungsverordnung für Medizinprodukte (MDR) zu überarbeiten. Die Regulierung führe schon jetzt zu einer Unterversorgung mit Medizinprodukten etwa durch fehlende OP-Instrumente. Besonders dramatisch stellt sich die Situation für Neugeborene mit Herzfehlern dar. Die für sie bislang verwendeten Ballonkatheter sind bereits vom Markt verschwunden. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach müsse jetzt die Initiative ergreifen. „Wir haben uns deshalb mit einem Brief gemeinsam mit medizinischen Fachverbänden an die Kommissionspräsidentin und die Abgeordneten gewandt, um hier schnellstmöglich eine Veränderung zu erreichen“, so der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Problematisch sei vor allem, dass bereits zertifizierte Medizinprodukte, bei denen durch jahrelange Erfahrungen keinerlei Zweifel an ihrer Eignung bestehen, noch einmal den Zertifizierungsprozess durchlaufen müssen. Hinzu kommt ein Mangel an ausreichendem Personal bei den Benannten Stellen, die für die Zertifizierung von Medizinprodukten zuständig sind.