Hamburg soll im kommenden Jahr einen weiteren Gesundheitskiosk erhalten. Das teilen die AOK Rheinland/Hamburg und die Mobil Krankenkasse mit. Im Stadtteil Lurup soll ein weiterer Standort entstehen.
Die AOK Rheinland/Hamburg fördert bereits seit 2017 den Kiosk in Billstedt/Horn. Dieser hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, nachdem sich mehrere Krankenkassen aus dem Projekt zurückgezogen hatten.
Die Entscheidung für den nun geplanten Standort Lurup geht auf eine Machbarkeitsanalyse zurück. Demnach ähneln die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung in Lurup denen in Billstedt. Ein weiteres Ergebnis sei die Resonanz in Expertenkreisen: So wurde ein Gesundheitskiosk in Lurup von 32 Haus- und Fachärzten sowie 14 sozialen Einrichtungen und Bürgernetzwerken (z.B. Seniorennetzwerk, Kinder- und Familienzentren, Selbsthilfegruppen) aus dem Stadtteil ausdrücklich gewünscht.
Bundesweit 1.000 Kioske geplant
Die Gesundheitskioske waren eines der ersten Projekte, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach angestoßen hat. Bundesweit will der SPD-Minister insgesamt 1.000 solcher Anlaufstellen errichten. Je nach Bedarf könne es in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt auch mehrere Gesundheitskioske geben. Die Entwicklung hänge auch vom Engagement der Kommunen ab. Die Einführung der Gesundheitskioske ist im Koalitionsvertrag der Ampelregierung vereinbart.
Die Kioske sollen allgemeine barrierefreie Beratungs- und Unterstützungsleistungen anbieten, etwa zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Präventionsangeboten. Dadurch sollen die Gesundheitskosten mithilfe der Kioske sinken, so die Annahme.
Kostenverteilung zwischen Kassen und Kommunen
Bei der Finanzierung ist laut dem BMG eine pauschale Kostenverteilung zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), der privaten Krankenversicherung (PKV) und den Kommunen vorgesehen. Die GKV soll 74,5 Prozent der Aufwendungen für die Gesundheitskioske tragen, der pauschale Finanzierungsanteil der Kommunen soll bei 20 Prozent liegen.