Krankenhausreform

Hessen setzt auf Medizinische Versorgungsklinken

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Hessen setzt auf Medizinische Versorgungsklinken
Gesundheitsministerin Diana Stolz (mitte) mit dem Präsident der Hessischen Krankenhausgesellschaft Prof. Dr. Christian Höftberger (links) sowie dem Vorstandvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen Frank Daystych (rechts). © HMFG

Nach der Verabschiedung des KHVVG im Bundesrat hat Hessen die nächsten Schritte für seine neue Krankenhausplanung angekündigt. 

In den sechs Versorgungsgebieten des Bundeslands sollen Krankenhausträger, Träger des Rettungsdienstes, Kassenärztliche Vereinigung und andere Akteure die Reform der Krankenhausstrukturen und die Weiterentwicklung der regionalen Angebote zur Gesundheitsversorgung vorbereiten und begleiten. Das kündigte Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) gestern in Wiesbaden an. Für die sektorenübergreifenden Versorger (Level Ii) bringt Hessen zudem ein neues Label ins Spiel: Medizinischen Versorgungsklinken sollen eine Schnittstelle zwischen klinischer und ambulanter medizinischer sowie pflegerischer Versorgung sein und "können ein wohnortnahes Angebot darstellen". In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt wird für die Dauer des Transformationsprozesses eine Stelle zur Gesundheitskoordination finanziert.

Stolz kündigte an, in Zukunft alles sektorenübergreifend denken zu wollen. "Die alte Trennung zwischen den Kliniken, d.h. der stationären Versorgung und der ambulanten Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie dem Reha- und Pflegebereich ist längst obsolet. Alles greift zunehmend ineinander und muss in Zukunft vernetzt werden", so die Ministerin. 

"Es ist richtig, nun schnell die nächsten Schritte anzugehen", sagte Barbara Voß, Leiterin der Landesvertretung Hessen der Techniker Krankenkasse. "Gebraucht wird eine Krankenhausplanung, die sich an fest definierte Qualitätskriterien hält. Nur so können sich die Menschen in Hessen darauf verlassen, dass das Krankenhaus, in dem sie sich künftig operieren lassen, auch wirklich qualitativ dafür geeignet ist."

Aguedita Afemann, Geschäftsführerin der Privatkliniken in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, warnt vor einer Inflation neuer Begrifflichkeiten für das einst ungeliebte Level Ii. "Seit heute ist der hessische Sprachschatz um den Begriff der 'Medizinischen Versorgungskliniken' reicher. Auf Hoch- oder KHVVG-Deutsch sind damit die 'sektorübergreifenden Versorgungseinrichtungen' gemeint. Ich habe mich heute gefragt, ob diese Wortschöpfung Ausdruck der viel gerühmten Länderhoheit in der Krankenhausplanung ist. Hoffentlich nicht – sonst kommen die Schwaben vielleicht noch auf die Idee, das 'Klinikstüble' oder 'Malädle & mehr' in ihre Krankenhauspläne aufzunehmen", schrieb sie auf LinkedIn.

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