Krankenhausreform

Philippi: „Es darf keine Denkverbote geben“

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Philippi: „Es darf keine Denkverbote geben“
Andreas Philippi © Regina Sablotny

Andreas Philippi, Gesundheitsminister in Niedersachsen, erklärte auf dem BMC-Kongress: „Wir müssen die starren Sektorengrenzen überwinden. Für diese Mammutaufgabe müssen alle bisherigen Aspekte der Versorgung auf den Prüfstand gestellt werden.“ Es dürfe keine „Denkverbote“ geben.

Der SPD-Politiker nimmt im Reform-Poker um die Krankenhausstrukturen eine Sonderrolle ein. Bis Ende letzten Jahres war er Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion und damit Partner von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der das Interesse des Bundes bei der anstehenden Krankenhausreform vertritt. Seit Januar ist Philippi Gesundheitsminister in Niedersachsen, jenem Bundesland, das gerade eine eigene Gesundheitsreform anschiebt. Derzeit versuchen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die Länderminister ein gemeinsames Vorgehen in der Krankenhausplanung abzustimmen.

Niedersachsen führt eigene Versorgungsstufen ein

Strittig ist unter anderem, welche Rolle die von der Kommission vorgeschlagenen Stufen (Level) einnehmen sollen. Während die meisten Länder Stufen als Planungselement ablehnen, führt Niedersachsen derzeit eigene Stufen ein – allerdings mit vielen Ausnahmeregelungen. Nordrhein-Westfalen wiederum setzt in seiner Krankenhausreform allein auf Leistungsgruppen. Beide Länder gelten als Pioniere, was die Erneuerung ihrer Krankenhausplanung angeht. In Lauterbachs Konzept sind beide Planungselemente – Leistungsgruppen und Stufen – enthalten. Derzeit gibt es weder Konsens über die Ausgestaltung der Reform, noch über die Frage, welche Kompetenzen der Bund in Sachen Krankenhausplanung überhaupt hat. Eines ist jedoch sicher: Ohne die Länderminister wird Lauterbach seine Reform nicht umsetzen können. 

Der BMC-Kongresses fokussiert sich vor allem auf sektorübergreifende Lösungsansätze in der Gesundheitsversorgung. Die über 230 Mitglieder des BMC kommen aus allen Ecken des Gesundheitswesens. Wie umfassend die Transformation der Gesundheitsversorgung ist, unterstrich Lutz Hager auf dem diesjährigen BMC-Kongress. „Die Gesundheitsversorgung der Zukunft löst sich von alten Kategorien und Instrumenten, sei es ambulant und stationär, weg von dem vermeintlichen Gegensatz analog und digital“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Managed Care (BMC). Wichtigste Ressource sei das Vertrauen in die gemeinsamen Fähigkeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

Autor

 Jens Mau

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