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Klinik-Reifegrad: Ab Oktober wird gemessen

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Klinik-Reifegrad: Ab Oktober wird gemessen
© GettyImages/Natali_Mis

Mit Spannung wird das Modell für die Messung des digitalen Reifegrads deutscher Krankenhäuser erwartet. Das Konsortium "Digital Radar" hat nun bekannt gegeben: Ab Oktober wird gemessen, sechs sogenannte Dimensionen sollen erfasst werden. Prof. Dr. Sylvia Thun, Projektleiterin des Digital Radars, Jörg Studzinski, HIMSS Europe, und Alexander Geissler, Universität St. Gallen und Stellvertretender Projektleiter des Digital Radars, stellten gestern bei der Online-Veranstaltung des Health Innovation Hubs (HIH) das Konsortium sowie Details zu Zeitplan und Gesamtprojekt vor. 

In das Reifegradmodell fließen die Vorgaben des KHZG ein, Kriterien des HIMSS EMRAM-Modells für die internationale Vergleichbarkeit und Kriterien des KIT-CON-Modells, erklärte Studzinski. Insgesamt kommen auf die Kliniken nach jetzigem Stand des Modells 230 Kriterien zu, die diese sechs Dimensionen abhandeln: klinische Prozesse, Patientenpartizipation, Informationsaustausch, Resilienz Management und Performance, organisatorische Steuerung und Datenmanagement und Telehealth.

Auch allgemeine Informationen wie Angaben zu Betten, Trägerschaft, Personal, Budget und Infrastruktur sollen einfließen, um eine Vergleichbarkeit der Häuser zu schaffen. Vorgesehen sei außerdem, verschiedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie das klinische Personal, Management und das Informationsmanagement in die Befragung einzubinden, um ein breites Spektrum an Perspektiven zu haben, so Studzinski. 

Fragebogen wird online ausgefüllt

Die Registrierung für die Erhebung erfolgt über die Website des Digital Radars. Ein Verantwortlicher im Krankenhaus erhält einen Link zu einem Fragenbogen, aus dem er Themen an Mitarbeiter delegieren kann. Die Teilnahme bleibt kostenfrei, abgesehen vom Personalbedarf, den die Krankenhäuser für das Ausfüllen des Fragebogens stellen müssen, heißt es weiter.

Eine Qualitätssicherung prüft Vollständigkeit und Plausibilität der Antworten. Nach der Datenauswertung werden die Ergebnisse ebenfalls online zur Verfügung gestellt: Anhand einer 100-Punkte-Skala können die Krankenhäuser ihren digitalen Stand ablesen und mit anderen Häusern vergleichen. Parallel dazu gibt es einen EMRAM-Indikator. Eine Evaluation begleitet die Befragung. 

Derzeit sei man noch mit der Modellentwicklung beschäftigt, sagte Studzinski. Bis Anfang September finde die Pilotphase statt, in der das Konsortium mit Krankenhäusern unterschiedlicher Trägern und Größen den Kriterienkatalog noch testen will. Die Reifegradmessung soll dann mit Beginn des vierten Quartals in allen deutschen Krankenhäusern starten. 

Kein Zusammenhang zwischen Reifegrad und Abschlagszahlung

Zwischen dem Ergebnis der Selbsteinschätzung hinsichtlich des Reifegrades und der Höhe des Abschlages besteht laut dem KHZG kein Zusammenhang. Auch ergeben sich aus den Ergebnissen der Selbsteinschätzung keine etwaigen Rückförderungen der Fördermittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds. Thomas Süptitz, Leiter des Referats Cybersicherheit und Interoperabilität im BMG bekräftige noch einmal auf der Veranstaltung, um Sorgen aus dem Weg zu räumen, es bestehe keinerlei Absicht, das Digital Radar in die Ergebnisse der Abschlagszahlungen einzubeziehen.

Autor

 Christina Spies

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