Die Tische raus, das Podium verwaist, Stühle im Kreis aufgestellt: Die ungewohnte Möblierung dieser Session machte gleich klar, dass es um Austausch und gemeinsames Erkunden geht – und nicht um Frontalbeschallung. Dass dieser Modus den 24 interessierten Teilnehmenden entgegenkam, bewiesen sie im Check-in, als nach der wichtigsten Qualität einer Führungskraft gefragt Begriffe wie Offenheit, Kommunikation und Vertrauen, aber auch Integrität und Achtsamkeit fielen.
Mit dem Fokus auf Stärken ging es weiter: Woran würden wir es merken, wenn über Nacht ein Wunder passieren und all die vielen Herausforderungen im Führungsalltag in der Klinik aufgelöst wären? Im Austausch zu zweit über die eigene Imagination war so manches strahlende Gesicht zu sehen. Es folgte ein kurzer Impuls zur Begriffsherkunft und den Anliegen, die New-Work-Ansätze vereint – nämlich in komplexen Kontexten anpassungsfähig, sinnstiftend und gesund arbeiten zu können. Im Anschluss setzten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen mit der Frage auseinander, welches der fünf New-Work-Prinzipien Sinn, Freiheit, Selbstverantwortung, Entwicklung und Soziale Verantwortung für ihre Führungsarbeit bedeutsamer sein dürfte und was ein erster Schritt in diese Richtung sein könnte. Fazit der Runde: Die Prinzipien geben Orientierung und sind kaum isoliert zu betrachten – und es dürfte sich lohnen, die eigene Führungsarbeit einmal bewusst auf die fünf Dimensionen abzuklopfen. Es folgte ein spannender Austausch über die Bedeutung einer partizipativen Haltung und der Führungsskills, die zusätzlich zu fachlichen Fertigkeiten gefördert und gefordert werden sollten.
Am Ende wurde es konkret mit Praxisbeispielen verschiedener Größenordnung – von der komplett selbst organisierten Station über die Bildung von New-Work-Netzwerken und -Initiativen bis hin zum Relaunch einzelner Prozesse wie zum Beispiel Mitarbeitendengesprächen. New Work bedeutet nicht, dass es keine Führung mehr braucht. Nur eine andere. Möglich ist das – auch im Krankenhaus.