Die Herausforderungen, die auf Kliniken zukommen, sind eigentlich klar, betont Start-up-Managerin Katharina Lutermann. Ob KI, Telemedizin oder Fachkräftemangel: Jetzt gilt es vorzusorgen.
Die Situation
Die IT-Abteilung hat das Gefühl, vor lauter KHZG-Projekten und stetigem Feuerlöschen bei IT-Problemen aller Art den Blick für das große Ganze zu verlieren. Deshalb soll ein interdisziplinärer „Future Thinking“-Prozess eingeleitet werden, um eine Vision und Strategie für das Digitale Krankenhaus 2030 zu entwickeln.
Das Ziel
In einem ersten Schritt soll es darum gehen, direkte und indirekte Konsequenzen verschiedener relevanter Trends zu durchdenken – eine gute Basis, um konkrete Zukunftsszenarien zu entwickeln. Dafür wird ein Workshop angesetzt mit Teilnehmenden aus den Bereichen Medizin, Pflege, Unternehmensentwicklung, IT, Ethik und Kommunikation.
Der Impuls
Nach einem Check-in startet der Workshop mit der Erstellung verschiedener Future Wheels. Diese Methode ermöglicht ein besseres Verständnis für mögliche Auswirkungen einer bestimmten Entwicklung. Zu Beginn wird das jeweilige Zukunftsszenario, dessen Auswirkungen erkundet werden sollen, als „Was wäre, wenn …“-Frage formuliert und in der Mitte positioniert. Beispiele könnten sein: „Was wäre, wenn wir unsere Prozesse radikal patientenzentriert aufsetzen?“ Oder: „Was wäre, wenn in der Gesundheitsbranche grundsätzlich digital vor analog vor stationär gilt?“ Am besten teilen sich die Teilnehmenden in mehrere Kleingruppen auf, die an unterschiedlichen Future Wheels arbeiten.
Nun werden die direkten Konsequenzen und Folgeereignisse in den ersten Ring geschrieben, sodass von der Mitte aus verschiedene Äste entstehen. Dabei sollte auch darüber nachgedacht werden, welche Veränderungen diese Entwicklung für unterschiedliche Fachbereiche der Klinik oder die Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern wie ambulanten Leistungserbringern oder Kostenträgern haben könnte.
Im nächsten Schritt werden die mittelbaren Auswirkungen gesammelt und dabei die Frage gestellt: Wenn das geschieht, was kann daraus folgen? Nach der Arbeit in den Kleingruppen präsentieren sich diese gegenseitig die entstandenen Future Wheels und schauen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. So ist der Grundstein gelegt, um in einem nächsten Schritt wünschenswerte Zukunftsszenarien zu entwickeln.