Vom Kunden aus rückwärts denken und dann das Sortiment anpassen – das ist die Amazon-Strategie. Seit einigen Jahren mischt Amazon Business Deutschland auch im Klinikeinkauf mit. Bisher konzentriert sich das Geschäft auf das Angebot von C-Artikeln. Aber man sei für alles offen, je nach Kundeninteresse, sagt Wolfgang Eckert, Leiter Amazon Business Deutschland.
Herr Eckert, mit Amazon Business sind Sie seit einigen Jahren auch am deutschen Gesundheitsmarkt aktiv, Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime kaufen darüber ein. Ist das ein Erfolgsmodell?
Wir sind nicht per se auf den Gesundheitssektor spezialisiert, sehen aber, dass unser Angebot dort ein großes Interesse erzeugt. Unser Hauptvorteil besteht darin, dass wir ein riesiges Sortiment mit Hunderten Millionen Produkten anbieten können – und jedes Jahr kommen Millionen neuer Produkte hinzu, je nach Kundeninteresse. Insgesamt haben wir in Deutschland im B2B-Geschäft rund 5.500 Kunden aus dem öffentlichen Sektor. 13 der 15 größten Krankenhausträger, 36 der 43 Unikliniken und 12 der 15 größten Pflegeheimbetreiber nutzen Amazon Business.
Wie hat sich das Geschäft seit dem Einstieg in diesen Markt entwickelt? Zum Umsatz machen Sie ja leider keine Angaben.
Das stimmt, so weit heruntergebrochen veröffentlichen wir die Umsatzzahlen nicht. Wir sehen aber ein starkes Wachstum im Klinikbereich und auch auf dem Pflegemarkt. Beschleunigt hat sich diese Entwicklung auch durch die Corona-Pandemie. Denn da haben sich bestimmte Punkte ganz deutlich gezeigt: zum Beispiel die Risiken von Lieferengpässen. Solche Versorgungsengpässe haben zur Folge, dass Kunden auch im Gesundheitssektor ihre Lieferantenbasis diversifizieren, um Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu vermeiden. Gleichzeitig ist es ein Vorteil von Amazon Business, dass man alles aus einer Hand bekommt. Sie können über einen einzigen Marktplatz auf eine Vielzahl von Anbietern zurückgreifen, ohne ins komplexe Lieferantenmanagement einsteigen zu müssen. Kunden profitieren auch von unserer großen Anzahl an Lagern – wir können auf Schwankungen meist schnell reagieren. Eine zweite Erkenntnis aus der Pandemie ist die Beschleunigung der Digitalisierung. Elektronische Bestellsysteme zu etablieren, sorgt für eine Vereinfachung der Beschaffungsprozesse. Dazu können wir mit einem vollständig digitalisierten Prozess beitragen und den Kunden so ermöglichen, ihre oft stark limitierten eigenen Ressourcen im Einkauf auf das zu fokussieren, was den größten strategischen Mehrwert bringt – also sich um die Beschaffung von A- und B-Teilen zu kümmern und die C-Teile wesentlich effizienter über uns zu bestellen. Das ist ein Mehrwert, den wir leisten können.
Amazon Business Deutschland
Amazon Business gibt es seit Ende 2016 in Deutschland. Zu den Kunden am deutschen Gesundheitsmarkt zählen 13 der 15 größten Krankenhausträger, 12 der 15 größten
Pflegeheimbetreiber sowie 36 der 43 Universitätskliniken.
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