Noch zu oft müssen ältere, multimorbide Patienten in den Wochen nach ihrer Entlassung wiederholt zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Das Projekt eliPfad soll das ändern und die Kommunikation zwischen Klinik und ambulanter Versorgung verbessern sowie Patienten befähigen, aktiv an ihrer eigenen Behandlung mitzuwirken. Die Uniklinik Köln erhielt dafür den Award Patientendialog.
Der Drehtüreffekt ist ein bekanntes Problem in der geriatrischen Gesundheitsversorgung: Ältere Patientinnen und Patienten mit mehreren chronischen Erkrankungen müssen nur kurze Zeit nach dem Ende ihres Krankenhausaufenthalts erneut akut aufgenommen werden. Gründe dafür sind oft zu wenig Kommunikation zwischen Haus- und Klinikärztinnen und -ärzten sowie eine schleichende Verschlechterung des Gesundheitszustands.
Für Krankenhäuser bedeutet das nicht nur eine Belastung der Ressourcen, sondern stellt auch das Versorgungsziel infrage: den Gesundheitszustand von Patienten nachhaltig zu stabilisieren, damit sie länger selbstständig zu Hause leben können.
Kliniken testen eliPfad
Sechs Kliniken in Nordrhein-Westfalen – neben der Uniklinik Köln das Klinikum Dortmund, das Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup, das St. Franziskus-Hospital Münster, die Uniklinik Marienhospital Herne (RUB) und die Uniklinik RWTH Aachen – testen ein Modell, das genau hier ansetzt. Denn eliPfad verknüpft persönliche Begleitung nach einem Klinikaufenthalt, digitale Unterstützung und sektorenübergreifende Zusammenarbeit, um die Häufigkeit und Dauer von Wiedereinweisungen zu senken.
Therapietreue soll Patienten so einfach wie möglich gemacht, die Therapiebürde verringert und die Nachsorge von Anfang an vernetzt gestaltet werden. Mit persönlicher Begleitung lassen sich Verschlechterungen des Gesundheitszustands frühzeitig erkennen und behandeln, bevor eine Rehospitalisierung nötig ist.
Award Patientendialog
Der Award Patientendialog zeichnet seit 2018 gesundheitlich-medizinische Einrichtungen aus, die einen vorbildlichen Dialog mit Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen pflegen. Auch ein funktionierendes Beschwerdemanagement und eine gelebte, aktive Patientenfürsprache fließen in die Bewertung der Jury ein. Der Jury gehören namhafte Persönlichkeiten des deutschen Gesundheitswesens an, etwa der Geschäftsführer der GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung, Ecclesia Gruppe, und Ehrenprofessor der Donau- Universität Krems, Dr. Peter Gausmann, der Gesundheitsunternehmer Prof. Dr. Heinz Lohmann und der Initiator des Patientendialogs, Hajo Arne Neu.
Das Pfalzklinikum (Platz 1), das Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart, die Uniklinik Köln und die Universitätsmedizin Greifswald (jeweils Platz 2) sowie das Klinikum Weser-Egge (Platz 3) haben die Awards Patientendialog 2024 gewonnen.
Die Verleihung fand auf dem „Big Bang Health“-Festival am 11. September in Berlin statt. f&w porträtiert die drei Preisträger.
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