Mit der Reha begann es auf Norderney – jetzt will die Michels Unternehmensgruppe in Leipzig, Berlin-Brandenburg und im Harz stationäre und ambulante Angebote schlau verquicken. Außerdem steht im Familienunternehmen ein Generationenwechsel an. Kai-Uwe und Johannes Michels über Digitalisierung, Familie und Private Equity.
Ein interessantes Portfolio, was Ihre Gruppe anbietet: Reha-Kliniken, Pflegeheime, Hotels, Ferienwohnungen, Berufsfachschulen. Wie passt das alles unter einen Hut?
Kai-Uwe Michels: Unser Familienunternehmen besteht seit 1932 und über die Jahrzehnte sind verschiedene Unternehmensbereiche entstanden. Der Schwerpunkt liegt für uns aber ganz klar auf Krankenhaus und Reha-Kliniken. Zwei weitere tragende Säulen sind für uns die Pflegeheime, oft am Reha-Standort, sowie der Tourismus mit den Hotels an der Nordsee. Hinzu kommen Immobilien wie Wohn- und Geschäftshäuser. Alle Bereiche lassen sich gut vereinen, aber zuallererst arbeiten wir mit Krankenhaus und für Krankenhaus, mit Menschen und für Menschen.
Eine Klinik im stark regulierten Gesundheitswesen zu betreiben, ist wahrscheinlich um einiges komplexer als das Verwalten einer Immobilie …
Kai-Uwe Michels: Ja, absolut. Ein Wohnhaus in Berlin-Mitte ist natürlich einfacher zu managen als ein Krankenhaus oder eine Reha-Klinik. Diese Bereiche sind stark reguliert und erfordern großes Fachwissen. Deshalb haben wir ein starkes Team – nicht nur medizinisch mit Chefärzten, Oberärzten, Therapeuten und Pflegekräften, sondern auch in Bereichen wie Medizin- und Personalcontrolling. Ohne sie alle gemeinsam würde es nicht funktionieren.
Johannes Michels: Ich glaube, das Gute an unserem Portfolio ist, dass sich die verschiedenen Bereiche gut ergänzen: auf der einen Seite Krankenhaus und Reha, stark geprägt von den politischen Entscheidungen in letzter Zeit; auf der anderen Seite die Hotellerie, geprägt von der Konjunktur. Dazu die Pflegeheime, politisch ebenfalls ein spannendes Feld. So breit in verschiedenen Märkten aufgestellt zu sein, gibt uns eine gewisse Sicherheit. Vor allem sind wir aber Dienstleister. Wir stellen kein Produkt her, sondern bieten Dienstleistungen an, ob es nun das Hotelbett ist oder das Patientenbett. Und daraus ergeben sich viele Synergien.
Wo zum Beispiel?
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Die Michels: Unternehmensgeschichte
Die Michels Kliniken gehören zum Familienverbund der Michels Unternehmensgruppe, in der mehr als 4.500 Mitarbeitende in der Rehabilitation, Pflege, Hotellerie und im Immobilienmanagement tätig sind. Die Unternehmensgruppe ist ursprünglich aus einem Sanitär- und Heizungsunternehmen hervorgegangen, das 1932 in Münster gegründet wurde. Auf der Insel Norderney installierte die damalige Firma Josef Michels eine erste Kurklinik. Anfang der 1990er-Jahre wurden die ersten eigenen Reha-Kliniken gebaut, die seither in eigener Verantwortung zu den Michels Kliniken gehören.
Zur Unternehmensgruppe gehören sieben Klinikstandorte in Sachsen, Berlin-Brandenburg und Niedersachsen mit Reha-Fachabteilungen für Neurologie, Orthopädie, Kardiologie, Geriatrie und Psychosomatik. Hinzu kommen Reha-Tageskliniken in Berlin und Leipzig, zwei Pflegezentren für Patienten im Wachkoma. Ergänzt werden diese Pflegezentren durch Seniorenresidenzen in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Zur Gruppe gehören fünf Hotels und Gästehäuser auf Norderney sowie zwei Hotels auf Sylt. Ebenso Teil der Gruppe sind zwei Berufsfachschulen in Brandenburg und Sachsen, in denen Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten ausgebildet werden. Zusätzlich sind die Michels Miteigentümer eines Fährunternehmens verbindet.
Kurt-Josef und Kai-Uwe Michels leiten das Unternehmen. Johannes Michels ist Managing Director und Leiter der Michels Kliniken.
